Nach Anwohnerkritik: Rückenwind für St. Huberter Seniorenheim
Mehr als 100 Bürger können die Kritik der Anwohner nicht nachvollziehen.
Kempen/St. Hubert. Bürgermeister Volker Rübo ist sich sicher: „St. Hubert steht wie eine Eins hinter dem Projekt Seniorenpflegewohnhaus am Beyertzhof.“ Als Bestätigung dafür bekamen er und Hans Ferber, Erster Beigeordneter, Donnerstag eine Liste mit mehr als 100 Unterschriften von Bürgern überreicht.
Diese hatte Rita Noble in den vergangenen Wochen in St. Hubert gesammelt: „Ich bin von Haus zu Haus gegangen, um mich dafür einzusetzen. St. Hubert braucht diese Einrichtung. Für den Protest der Anwohner habe ich kein Verständnis.“
Hintergrund der Aktion von Noble, die an der Hauptstraße lebt, sind die Proteste der Anwohner gegen die geplante Zufahrt zum Gebäude, Am Beyertzhof. Sie erwägen eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG). Wie bereits berichtet, fürchten die Anwohner unter anderem eine „deutliche Zunahme“ des Verkehrs in der „verkehrsberuhigten Zone“.
„Sollte es zu einem Prozess kommen, werde ich dem Gericht auch diese Unterschriftenliste vorlegen. Ich danke Frau Noble für ihren Einsatz. Das ist tolles Zeichen aus der Bevölkerung“, sagte Hans Ferber. Die Unterschriften dokumentierten die Notwendigkeit des Pflegewohnheims mit 36 stationären und 14 ambulanten Plätzen. Das unterstrich Vera Becher-Andre, Vorstandsreferentin des künftigen Betreibers, dem Lazarus-Werk aus Köln: „Wir haben bereits 16 Voranmeldungen für einen Platz, obwohl es noch gar keinen Spatenstich gab.“
Geht es nach der Verwaltung, soll der Bau bald beginnen. „Der Bauantrag ist von Lazarus gestellt. Durch die Beteiligung verschiedener Institutionen wird die Prüfung etwa drei Monate dauern“, sagte Ferber. Laut Rübo sollen die Erschließungsarbeiten im Januar oder Februar beginnen. Der Bau des Hauses könnte dann im März losgehen. Becher-Andre: „Die Bauzeit dauert etwa sechs Monate. Wenn alles gut geht, können die Bewohner Weihnachten 2014 am Beyertzhof feiern.“
Auch eine Klage der Anwohner wird den Baubeginn nicht verhindern. Ein Verfahren vor dem OVG in Münster würde sich, wie schon berichtet, möglicherweise über Jahre hinziehen. Hans Ferber machte noch einmal deutlich: „Wir haben keine Angst vor einem Prozess. Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht.“