Frühling — mitten im Herbst
Die warmen Temperaturen lockten am Dienstag viele Menschen ins Freie. In den Cafés der Altstadt war eine Menge los.
Kempen. Ob mit dem Hund im Burgpark oder im Café: Das frühlingshafte Wetter lockte am Dienstag viele Menschen ins Freie. Obwohl der Herbst schon längst angebrochen ist, zeigte sich die Sonne noch einmal von ihrer besten Seite. Davon profitierten in den letzten Tagen nicht nur alle Sonnenhungrigen, sondern auch Eisdielen und Cafés. Die WZ hat sich gestern in Kempen umgehört.
Wenngleich die Liegewiese und die Außenanlage des Schwimmbads Aqua-Sol bereits seit Ende September geschlossen sind, kann man dort noch im Freien schwimmen. Viele Besucher schwammen im Sole-Außenbecken. „Die Leute nutzen das Wetter und schwimmen gerne draußen“, sagt Alicja Bak, Mitarbeiterin des Aqua-Sol. „Am Montag war das Wetter zwar warm, aber noch nicht so sonnig. Trotzdem waren meist mehr Menschen im Außenbecken als im inneren Solebecken.“ So auch gestern.
Auch im Café Peerbooms am Buttermarkt ist das warme Wetter angekommen. „Hier ist jetzt viel mehr los“, sagt Mitarbeiterin Monika Wylenzek. „Wegen der Sonne haben alle bessere Laune und sind freundlicher.“ Das bringe die meisten Kunden auf den Geschmack von Kaffee und Torte. Beides werde dann auch gerne draußen gegessen. „Wir haben nicht mehr so viele Tische und Stühle draußen wie im Sommer. Das, was draußen steht, ist eigentlich immer besetzt“, sagt Wylenzek.
Wilhelm Nußbaum war einer der Glücklichen, die gestern einen Tisch vor Peerbooms ergattern konnten. Gemeinsam mit seiner Frau gönnte er sich eine Erfrischung. „Wir haben das Wetter noch ausgenutzt und sind mit dem Fahrrad hergekommen“, erklärt er. Das kühle Bier trinkt er aber nicht nur, weil die Sonne scheint: „Das schmeckt immer.“
Im Eiscafé Brustolon am Buttermarkt herrschte ebenfalls reger Betrieb. „Das Wetter macht bei uns viel aus“, sagt Mitarbeiter Edoardo Tonel. Von der guten Laune, die das Wetter mit sich bringen soll, hat er aber nicht viel mitbekommen: „Wenn es so schön ist wie heute, haben die Leute weniger Zeit und nicht so viel Geduld wie sonst, weil sie meist noch etwas unternehmen wollen.“
Der Außenbereich des Eiscafés hat sich mit Beginn des Herbstes um einige Tische verkleinert. Viele Gäste möchten jetzt aber wieder draußen Platz nehmen. Zur Ruhe kommen die Mitarbeiter deshalb nicht so häufig. „Von etwa 15 bis 18 Uhr ist draußen immer alles belegt“, so Tonel. Daher machten es viele wie Ralf Miller und seine Familie. Mit einem Eis auf der Hand setzte er sich vor die Martins-Skulptur und genoss die Sonne: „Das Eis schmeckt bei dem Wetter auf jeden Fall noch besser als sonst“, sagt er.