Nach Kempen startet auch in Grefrath die Freibad-Saison
Am Freitag öffnet das Freibad Dorenburg. Im Aqua-Sol ging es schon am 1. Mai los.
Grefrath/Kempen. Jörg Tichelkamp ist braun gebrannt und gut gelaunt — trotz Stress. Der leitende Schwimmmeister hat in diesen Tagen viel zu tun. Er und sein Team vom Freibad Dorenburg in Grefrath wollen am Freitag das Bad eröffnen. „In der vergangenen Woche konnten wir nicht viel machen, weil es die ganze Zeit geregnet hat“, sagt Tichelkamp.
Die Fugen im großen Becken mussten ausgetauscht und neu versiegelt werden, Wände und Böden gestrichen werden. „Das geht eben nur bei Trockenheit“, sagt Tichelkamp und deutet auf den Grund des fast vier Meter tiefen Beckens. Vor einer Woche konnte dann begonnen werden, Wasser einzulassen — insgesamt 1,6 Millionen Liter passen rein. „Am Montag um 9.45 Uhr war es voll“, sagt der Schwimmmeister, der seit 1991 in den beiden Grefrather Bädern arbeitet. Die glatte Oberfläche des klaren, frischen Wassers im großen Becken lädt auch jetzt schon zum Reinspringen ein, das Kinderbecken hingegen ist noch leer.
Im Kempener Aqua-Sol kann schon seit dem 1. Mai unter freiem Himmel geschwommen werden. Auch bei Regen oder niedrigen Temperaturen. „Die Sportschwimmer schreckt das nicht ab“, sagt Wolfgang Werthschulte, seit 27 Jahren Betriebsleiter. „Die sind froh, wenn die endlich raus auf die langen Bahnen können.“
Besonders stolz ist Werthschulte, dass ab dieser Saison alle Becken mit Unterwasserbeleuchtung ausgestattet sind. Die alten Flutlichtmasten sind abgebaut. „Wenn die Tage dann ab Ende August kürzer werden, können die Gäste trotzdem gefahrlos draußen schwimmen. Und natürlich ist das auch eine schöne Atmosphäre“, sagt Werthschulte. Wenn das Freibad dann am letzten Wochenende im September schließt, waren an Spitzentagen 8000 Besucher in den insgesamt fünf Schwimmbecken. „An einem normalen Wochentag kommen zwischen 2000 und 3000 Besucher“, sagt der Betriebsleiter.
Zurück nach Grefrath: Jörg Tichelkamp läuft die Liegewiese ab. Das Freibad an der Dorenburg hat Tradition. „Auf unserer Betonrutsche sind schon Generationen gerutscht“, sagt er. Der Sand des Beachvolleyball-Platzes ist bereits gereinigt, das Kinder-Plantschbecken mit Edelstahlreiniger geschrubbt worden. „Ich bekomme noch Muttererde geliefert, damit bessern wir das ein oder andere Loch im Rasen aus.“ Tichelkamp ist an diesem Tag bereits seit 5 Uhr dort. Dass so viel Schweiß, Stress und Muskelkraft hinter den Vorbereitungen steckt, sollen die Gäste nicht sehen. Wenn schönes Wetter ist, wird auch schon mal 14 Tage durchgearbeitet. „Frei gibt es dann erst, wenn es regnet“, sagt Tichelkamp.
Wenn um 19.30 Uhr die letzten Gäste gehen, heißt es für das Team aus sechs Festangestellten und einigen Aushilfen, Aufräumen und das Freibad für den nächsten Tag vorbereiten.