Neue Pläne für Girmes-Areal
Eine Investoren-Gruppe denkt über den Kauf des Geländes nach. Es geht um rund 60 000 Quadratmeter. Gestern war ein erstes Gespräch im Rathaus.
Grefrath/Oedt. Ein Supermarkt in seit Jahren brach liegenden Hallen, ein Veranstaltungsraum im denkmalgeschützten Kesselhaus, Platz für Gewerbe und Handwerk: Mit einer Reihe von Plänen für den noch nicht verkauften Teil des Girmes-Areals stellte sich gestern Vormittag eine Investoren-Gruppe im Grefrather Rathaus vor.
„Wir sind seit Ende November an dem Thema dran. Derzeit prüfen wir, was überhaupt möglich ist“, sagte gestern Helmut Pasch, Sprecher einer Reihe von Investoren aus Kempen und der Niersgemeinde, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Nach dem ersten Gedankenaustausch im Rathaus zeigte sich Bürgermeister Manfred Lommetz bei aller an den Tag gelegten Vorsicht begeistert: „Man wagt kaum zu hoffen, dass das klappt.“ Es wäre ein enormer Schub für Oedt, denn „Girmes ist immer noch das Herz des Ortsteils“.
Im Auge hat die Gruppe, die von Pasch beraten wird, eine rund 60 000 Quadratmeter große Restfläche. Die übrigen Zweidrittel hat der Girmes-Insolvenzverwalter in den vergangenen Jahren an diverse Firmen verkauft, unter anderem an Clatronic aus Kempen, Fischer-Lagerverkauf, den Textil-Hersteller TAG aus Krefeld und eine Spedition. Zudem entsteht derzeit in der nordöstlichen Ecke eine Biogas-Anlage.
„Es handelt sich nun um den in einer Fläche bebauten Kernbereich von Girmes, wo früher Verwaltung, Fertigung, Instandhaltung und anderes mehr waren“, sagt Pasch. Um das Areal nutzen zu können, müssten einige Hallen abgerissen und Straßen gebaut werden.
Doch noch gibt es viele Unwägbarkeiten. Die größte ist derzeit die Schadstoffbelastung. Denn noch ist nicht klar, welche Stoffe in dem Boden der Industrie-Brache schlummern. Und ob das Grundwasser belastet ist. Pasch: „Wir schätzen, dass in drei bis vier Monaten die Entscheidung fällt, ob wir kaufen — oder nicht.“
Nicht mehr genutzte Gebäude zu neuem Leben zu erwecken, darin hat der Fachhochschul-Professor Erfahrung. Im Jahr 2003 hat er die Verträge ausgehandelt und die Investoren beraten, die aus dem Bundeswehr-Depot an der Süchtelner Straße den Gewerbepark Oedt gemacht haben.