Neuer Museums-Eingang: CDU ist gespalten
Es wird diskutiert, ob eine Rampe oder ein Hubtisch sinnvoll ist.
Kempen. Bei einer Sondersitzung des Bau- und Denkmalausschusses, bei der der Entwurf zum neuen Eingang zum Kulturforum Franziskanerkloster vorgestellt wurde, zeigten sich die Politiker noch positiv gestimmt.
Entscheiden wollte man aber noch nicht. Bei der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstagabend wurde nun deutlich: Unstrittig ist der Entwurf nicht. Besonders die CDU ist in der Frage, ob als Eingang für Gehbehinderte eine Rampe oder ein Hubtisch sinnvoller ist, gespalten.
Josef Lamozik (CDU) vertrat die Seite der Befürworter der Außenrampe und führte vor allem die Störungsanfälligkeit der Hub-Anlage ins Feld: „Wenn die Anlage bei einer Veranstaltung ausfällt, haben Sie ein Problem.“
Ina Germes-Dohmen (CDU) befürwortete, wie auch SPD, FDP, Grüne und Freie Wähler Kempen (FWK), die Hubtisch-Lösung. „Wir wollen Behinderten das Leben ja erleichtern und nicht erschweren“, sagte sie mit Blick auf die Anstrengung, die es braucht, die lange Rampe zu überwinden. Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer müssten bei einer Rampe auch bei schlechtem Wetter den langen Weg in Kauf nehmen. Dieser sei nicht länger, entgegnete Lamozik. Auch der Witterung seien alle gleich ausgesetzt.
„Ich sehe die Gefahr nicht, dass jemand nicht zu einem Konzert kommt, weil die Anlage ausfällt“, erklärte Bürgermeister Volker Rübo (CDU) und verwies für den Fall der Fälle auf die Hilfsbereitschaft, die auch an anderen nicht-barrierefreien Stellen in der Altstadt geleistet werde.
Rübo befürwortete den Entwurf. Weil es dann im Vorraum des Klosters nicht mehr so viel Zugluft gibt, kann man diesen Bereich neu gestalten — ohne den Glaskasten, in dem die Mitarbeiter bisher sitzen. Da der Zugang von Burg- und Orsaystraße möglich ist, könne man auch das Franziskanerkloster als Touristen-Information ausbauen.
Die Freien Wähler brachten noch einen gestalterischen Aspekt ein. „Uns fehlt der ästhetische Bezug zum Franziskanerkloster“, sagte Gisela Kadagies (FWK). Der Vorschlag: Die Bögen der Fenster des Franziskanerklosters mit Hilfe von Sandstrahlen ins Glas einbringen oder diese Bögen mit passendem Material auf die Dachfläche aufzusetzen.
Der Technische Beigeordnete Stephan Kahl riet dringend davon ab, „historisierende Elemente“ einzubringen und damit die Schlichtheit des Glas-Kubus zu stören. „Uns ist wichtig, dass es neutral bleibt“, unterstrich auch Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese. Der Vorschlag bekam nur die zwei Stimmen von der FWK.
Am Ende gab es für den Entwurf neun Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen (von der CDU) und drei Enthaltungen (FWK und CDU). Als nächstes wird der Bau- und Denkmalausschuss entscheiden.