Liebfrauenschule erhält keinen Zuschuss mehr Neuer Träger: Suche kann dauern

Das Gymnasium braucht finanzielle Unterstützung. Der Orden schaut sich nach geeigneten Kandidaten um.

Foto: Friedhelm Reimann

Mülhausen. Die Gemeinde Grefrath muss sparen, wo es geht. Und da wird auch die Liebfrauenschule in Mülhausen — nach jetzigem Stand der Haushaltsberatungen— keinen Zuschuss mehr erhalten. Wobei die Parteien durchaus den Willen bekundeten, helfen zu wollen. Kein Zuschuss, das würde das Gymnasium hart treffen. Denn die Ordensschwestern als Träger der Einrichtung müssen rund sechs Prozent der jährlichen Kosten als Eigenanteil finanzieren. Das sind für Mülhausen rund 400 000 Euro. Und die Nonnen haben Schwierigkeiten, diese Summe aufzubringen.

Das Bistum Aachen, eine Stiftung und der Förderverein „pro schola“ unterstützen bereits die Liebfrauenschule. Doch das wird — sollte der Gemeindezuschuss nicht mehr gezahlt werden — nicht reichen, wie Schulleiter Lothar Josten gegenüber der WZ sagte.

Also muss die Schule nach neuen Geldgebern beziehungsweise einem neuen Träger suchen. Der Orden der Schwestern Unserer Lieben Frau wäre nicht der erste im Kreis Viersen, der seine Trägerschaft abgibt. Bereits im Jahr 2007 hat der missionarische Orden „Oblaten der makellosen Jungfrau“ die Trägerschaft für das St. Bernhrad-Gymnasium in Schiefbahn abgegeben. Dies übernahmen die Malteser Werke mit Sitz in Köln.

„Bildung ist kein Luxus — nach diesem Prinzip engagieren wir uns in der offenen Ganztagsbetreuung für Schulen und sind seit 2007 auch Schulträger. Unsere Hauptaufgaben liegen dabei in der Wertevermittlung und Förderung der sozialen Kompetenzen“, heißt es auf der Homepage der Malteser Werke. Verhandlungen in Sachen Liebfrauenschule Mülhausen würden die Malteser zurzeit nicht führen, erklärte Patrick Hofmacher, Geschäftsführer der Werke, auf Anfrage der WZ.

Für drei Schulen haben die Malteser in Nordrhein-Westfalen mittlerweile die Trägerschaft übernommen — da werde man öfter bei entsprechenden Diskussionen gehandelt. Für die Zukunft schließt Hofmacher Gespräche nicht aus. Doch Verhandlungen würden mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Man müsse sich zunächst ein Bild vom Träger und vom Umfeld machen können. Viele Fragen müssten geklärt werden. Dazu gehören unter anderem Immobilienfragen und Schulentwicklungspläne genauso wie Gespräche mit der Bezirksregierung und die Frage, ob die Freie Trägerschaft ebenfalls von der Gemeinde unterstützt werde.

Auch in die Trägerschaft der Bistümer sind bereits Ordensschulen übergegangen. Auch das könnte für Mülhausen eine Option sein.

Im Moment sei man im Anfangsstadium der Suche nach einem neuen Träger, schildert Schwester Andrea Maria Schäfers, Geschäftsführerin der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld. Mit Blick auf den Altersdurchschnitt der Schwestern, der heute schon bei fast 78,7 Jahren liegt, will man sich rechtzeitig kümmern. Die Suche nach einem neuen Träger wird also noch einige Jahre dauern.