Niers-Express: Forderung nach Streckenausbau
Landräte, Bürgermeister und Abgeordnete haben sich in einem Brief an die Deutsche Bahn gewandt.
Kempen/Kreis Viersen. Landräte, Bürgermeister sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete aus den Kreisen Viersen und Kleve setzen sich für einen zweigleisigen Ausbau der Strecke des Niers-Expresses ein. Da die Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf, die über Kempen und Krefeld führt, seit Jahren Probleme bereitet, haben sich die Vertreter von Politik und Verwaltung nun gemeinsam in einem Brief an die Deutsche Bahn (DB) gewandt.
Im Alltag sei die Strecke, auf der die Nordwestbahn (NWB) noch bis mindestens 2025 unterwegs sein wird, von Ausfällen, Verspätungen und Unzuverlässigkeit geprägt, heißt es in dem Brief, den der Kreis Viersen gestern veröffentlicht hat. Gründe seien die veraltete Technik und die weit überwiegende Eingleisigkeit der Bahnstrecke zwischen Geldern und Kleve.
„Als niederrheinische Abgeordnete, Landräte und Bürgermeister fordern wir eine zeitnahe, umfassende Modernisierung sowie den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke. Die Signalanlagen, Weichen sowie Bahnübergänge bedürfen einer grundsätzlichen Modernisierung. Eine Aufnahme des Projekts in den sich in Erstellung befindlichen ÖPNV-Bedarfsplan für Nordrhein-Westfalen ist zwingend geboten“, heißt es im Brief an die DB.
Verwiesen wird zudem auf den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD. Dort sei das Ziel festgeschrieben, „bis zum Jahr 2025 70 Prozent des Schienennetzes zu elektrifizieren. Mit einer neuen Förderinitiative sollen gezielt auch regionale Schienenstrecken elektrifiziert werden. Bis zum Jahr 2030 sollen doppelt so viele Bahnkunden gewonnen werden“.
„Für den Kreis Viersen ist diese Verbindung ebenfalls von großer Bedeutung. Der RE 10 ist eine der drei zentralen Pendlerverbindungen auf der Schiene und hat in der letzten Zeit weiter an Bedeutung gewonnen“, so die Unterzeichner des Briefes. „Gleichzeitig werden die häufig auftretenden Störungen des Bahnbetriebs auf dieser Strecke von den Bahnpendlern besonders drastisch erlebt. Dies haben Politik und Verwaltung auch gegenüber VRR, Deutsche Bahn AG und dem Land deutlich gemacht.“ Zur Erinnerung: Vor allem mit Blick auf die Lage in Kempen gab es schon mehrere Beratungen. Unter anderem auch einen „Runden Tisch“ im Kempener Rathaus.
Angeschrieben haben die Landräte, Bürgermeister und Abgeordneten nun den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn in NRW, Werner Lübberink. Ein gleichlautendes Schreiben ging die Verkehrsministerien in Bund und Land sowie an den Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), Martin Husmann.
Unterzeichnet haben den Brief unter anderem Landrat Andreas Coenen (CDU), die Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk (CDU) und Dietmar Brockes (FDP), die Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner (SPD) und Uwe Schummer (CDU) sowie Kempens Erster Beigeordneter Hans Ferber in Vertretung für den erkrankten Bürgermeister Volker Rübo (CDU). Red