Oedt: St. Vitus muss kräftig sparen
Die Mitglieder der Oedter Gemeinde sind sauer auf Bistum und Bischof. Die Pfarre hat jährlich ein Drittel weniger Geld zur Verfügung. In einigen Punkten gibt es Einschränkungen.
Oedt. Heftige Kritik an der Vorgehensweise des Bistums Aachen und Bischofs Heinrich Mussinghoff gab es bei der sehr gut besuchten Pfarrversammlung St. Vitus im Pfarrheim am Kirchplatz. Der Tenor der knapp zweistündigen Versammlung: Fehler, die in den vergangenen Jahren in der alten Kaiserstadt gemacht wurden, müssen jetzt die Pfarren vor Ort ausbügeln.
Kritisiert wurde auch die Aachener Entscheidung, Heiner Schmitz in die Bistumsspitze zu berufen. Professor Heinz Breuer, viele Jahre im Kirchenvorstand und früherer CDU-Ratsherr: "In den neu geschaffenen Verwaltungszentren wird von Aachen betriebswirtschaftliches Denken gefordert. Doch warum wird das in der Bistumsleitung nicht ebenso umgesetzt?" Heiner Schmitz sei kein Betriebswirt.
Detalliert wurde die finanzielle Seite aufgeschlüsselt. Bisher gab es vom Bistum für Personal- und Sachkosten 90 000 Euro. Diese Schlüsselzuweisung sei massiv gekürzt worden. Ferner müssten 8,1 Prozent an das neue Verwaltungszentrum abgeführt werden. Unterm Strich bedeute dies für die Oedter Pfarre, dass sie rund 30 000 Euro im Jahr weniger zur Verfügung hat.
Das hat Folgen. So gab es Kürzungen bei den Arbeitszeiten für die Pfarrsekretärin und Reinigungskraft sowie Umstrukturierungen. Aber das reicht nicht: 10 000 Euro gilt es noch auszugleichen. Es gibt weitere Einschränkungen: Träger werden bei Beerdigungen nicht mehr gestellt und es gibt keinen Ersatz mehr, wenn die Organistin frei hat.
Ins Leben gerufen wurde inzwischen ein Förderverein, weil an dessen Geld "Aachen nicht ran kann". Er soll nicht nur als Geldbeschaffer angesehen werden, sondern auch das Leben der Pfarrgemeinde bereichern.