Oldtimer-Schätzchen gut in Form
Bei der „Tour de Düsseldorf“ stoppten die historischen Fahrzeuge in Hinsbeck und auf Gut Heimendahl.
Hinsbeck/Kempen. Runde Formen, ein glänzendes Äußeres und eine gelungene Rückansicht — wenn Stefan Gottgetreu von seiner schwarzen Citroen DS spricht, klingt das, als schwärmte der Düsseldorfer von einer Frau. „Dieses Auto ist eine Erinnerung aus Kindertagen“, sagt er und streichelt sanft über das Dach des Mobils.
Zusammen mit 150 anderen französischen Oldtimern war er am Samstag am Niederrhein unterwegs. Die Teilnehmer der elften „Tour de Düsseldorf“ boten sehenswertes Blech aus mehreren Dekaden: vom Vorkriegs-Rennwagen bis zum Peugeot 504 Cabriolet.
Nach den Start in Düsseldorf auf dem Burgplatz rasteten die Oldie-Fans am Neersener Schloss, bevor sie gegen Mittag zum Lunch ins Restaurant am Krickenbecker See einkehrten. Als einer der Ersten parkte Jochen Trappmann aus Mülheim in Hinsbeck. Sein weinroter Kastenwagen, ein Citroen C 4, war vormals Limousine und wurde im Zweiten Weltkrieg abgesägt, um Lasten transportieren zu können. „Einfache Technik, Formen und Zuverlässigkeit dieses Wagens faszinieren mich“, sagt Trappmann, dessen zweiter Oldie ein Engländer ist: ein Riley RMA.
Ganz in rot-weiß-blau gekleidet waren Gabi und Reiner Vesper aus Leichlingen. Ihr schwarzer Peugeot 404 von 1962 bot den Fahrgästen Maren Kuhnke und Wilfried Keil guten Komfort: „Wir sitzen bequem auf der Rückbank.“
Agnes und Volker Hammes indes reisten mit Hund Tosca im Citroen SM: „Dieses Auto ist Kulturgut. Es bietet Reise- und Fahrkomfort. Motor und Fahrwerk sind einfach erstklassig“, freut sich Hammes.
Auf Gut Heimendahl, dem nächsten Stopp, schwelgte Zuschauer Werner Pelosi, der viele Verwandte in Frankreich hat, in Erinnerungen: „Als ich 1952 meinen Onkel in Paris besuchte, fuhr der einen Citroen Traction, wie ihn damals auch die französische Polizei fuhr. Der Wagen schaffte 120 Stundenkilometer — unfassbar schnell für die Zeit.“ Wenn Oldtimer-Fans über Autos sprechen, dann klingt das eben oft wie eine Liebeserklärung . . .