Polizei liefert sich Verfolgungsjagd mit Autodieben
Kempen. Szenen wie in einem Action-Film gab es am Donnerstagabend in der Kempener Innenstadt: Vom Industriegebiet aus verfolgte die Polizei mehrere Wagen mit mutmaßlichen Autodieben bis auf den Altstadtring.
Dort verlor sich die Spur der Verdächtigen.
Zu den Einzelheiten: Gegen 21 Uhr meldete der Besitzer eines Kleintransporters „Sprinter“, dass dieser von der St. Huberter Straße gestohlen worden war. Etwa 20 Minuten später ging ein weiterer Zeugenhinweis bei der Polizei ein. Auf dem Industriering Ost wurden zwei verdächtige Audis beobachtet. „Es wurde gemeldet, dass die Insassen der Audis auf dem Parkplatz eines Autohauses die dort abgestellten Fahrzeuge abgetastet haben“, sagte Polizeisprecherin Antje Heymanns.
Die Verdächtigen machten sich aus dem Staub, als sie einen Zeugen bemerkten. Dieser konnte der Polizei aber später eines der Kennzeichen mitteilen. „Dieses Heinsberger Kennzeichen wurde am Donnerstag in Heinsberg gestohlen“, so Heymanns.
Aufgrund des Zeugenhinweises konnte die Polizei den verdächtigen Audi sowie mehrere unbekannte Männer am Industriering antreffen. „Die Verdächtigen ergriffen sofort die Flucht. Teils im Audi, teils zu Fuß“, ergänzte Heymanns. „Die Beamten nahmen die Verfolgung auf. Ebenfalls zu Fuß und mit dem Auto.“
Der verdächtige Audi fuhr in hohem Tempo in Richtung Innenstadt. „Er ist dann über den Altstadtring gerast“, sagt die Sprecherin. Nachdem die Polizei zunächst dran geblieben war, musste die Verfolgung aber später aufgeben werden. „Das Tempo war einfach zu hoch. Für die Beamten und andere Verkehrsteilnehmer war die Gefahr zu groß. Wir mussten die Verfolgung mit mehreren Fahrzeugen einstellen.“
Nach der gescheiterten Verfolgung gab es aber noch Fahndungserfolge für die Polizei. So konnte der gestohlene Kleintransporter am Autohaus am Industriering sichergestellt werden. Außerdem fanden die Beamten auf einem Parkplatz am Hessenring weitere gestohlene Heinsberger Kennzeichen. Diese lagen vor einem geparkten BMW, dessen Kennzeichen wiederum gestohlen waren.
Wie viele Verdächtige am Donnerstagabend in Kempen unterwegs waren, konnte die Polizei am Freitag nicht sagen. „Die Situation war für die Beamten sehr unübersichtlich. Die Ermittlungen müssen das jetzt alles zeigen“, sagte Antje Heymanns. „Wir gehen davon aus, dass die Flüchtigen in Kempen unterwegs waren, um Autos auszuschlachten und in dem gestohlenen Sprinter abzutransportieren.“