Kempen Mit 450 Stundenkilometern über das Netz

Kempen · Die Badminton-Spieler des SV Thomasstadt beweisen in ihrem Sport, wie schnell und beweglich man sein kann. Am kommenden Wochenende richten sie die Stadtmeisterschaften aus - und freuen sich über interessierte Neueinsteiger.

In der Turnhalle des Berufskollegs pariert der U-15-Spieler des SV Thomasstadt, Daniel Weber, einen Drop des Gegners am Netz. 

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kempen. Aus der großen Sporthalle vom Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen vermischt sich das Geräusch von aufschlagenden Federbällen auf Schlägern mit dem Quietschen von Turnschuhen, wenn sie blitzschnell über den Sportboden sausen und plötzlich abbremsen. Dazwischen sind immer wieder Lachen und kurze Zurufe zu hören.

Es ist Freitagabend und eine der wöchentlichen Trainingseinheiten der Badmintonabteilung vom SV Thomasstadt Kempen hat gerade angefangen. „Badminton ist die schnellste Rückschlagsportart der Welt. Bei den Profis geht der rund fünf Gramm leichte Federball mit den Gänsefedern mit bis zu 450 Stundenkilometern über das Netz. Unser Sport verbindet Koordination, Kraft, Ausdauer und Taktik und hat wirklich nichts mit Federball im Garten zu tun“, sagt Julian Kroll, der Abteilungsleiter vom Badminton.

Die schnellste Rückschlagsportart der Welt

Seine Leidenschaft teilen derzeit 170 weitere Menschen vom Kind bis zum Senior in Kempen, denn das ist die aktuelle Mitgliederzahl der Badmintonabteilung vom SV Thomasstadt Kempen. Breitensport mit Badminton als sportliches Hobby bis hin zum Leistungssport prägt die Abteilung. Für die neue Saison sind gleich fünf Mannschaften gemeldet. Die Erwachsenenmannschaften spielen in der Kreisliga und Kreisklasse. Die Jugendmannschaften in der Minimannschaft U17/19 und U15.

Eine Sportart für
alle Generationen

Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren mit der ersten Mannschaft in die Landesliga aufzusteigen. Zudem möchte man den Mitgliedsbereich auf 200 Personen ausbauen. Jetzt aber ist das Augenmerk erst einmal auf die am 14. und 15. August stattfindenden Kempener Stadtmeisterschaften im Badminton gerichtet. Der erste Turniertag startet ab 10 Uhr mit den Disziplinen Doppel und Mixed. Am zweiten Tag, ebenfalls ab 10 Uhr, folgt die Disziplin Einzel. Mitspielen um die Stadtmeisterschaft kann jeder Bürger aus Kempen sowie Mitglieder aus allen Kempener Vereinen. Für Vereinsmitglieder gilt, sie müssen ihren Wohnsitz nicht in Kempen haben um teilnehmen zu können. Titelverteidiger bei den Schülern und Jugendlichen sind Bastian Schmitz, Jonas Rey, Adrian Ott, Paul Szelag, Rose Bödeker, Florian Wanninger, Lea Rheindorf, Ann-Kathrin Schmitz und Tristan Bergmann. Bei den Erwachsenen versuchen Michael Orlik, Julian Kroll, Rianne Hermann und Bernd Schlicker ihre Titel zu verteidigen.

„Mit Badminton kann man in jedem Alter anfangen. Bei uns geht es ab sieben Jahren los. Unser ältester Spieler ist über 70 Jahre. Wichtig ist einfach nur die Freude an der Sportart, egal, ob man es als Ausgleich zum Beruf spielt, sich einfach nur sportlich betätigen will oder Turniere spielen möchte“, sagt Armin Landscheidt, der stellvertretende Abteilungsleiter.

Die Abteilung bietet Interessierten kostenfreie Schnupperstunden an und stellt Leihschläger zur Verfügung. Lediglich Sportkleidung ist mitzubringen. Die meisten, die einmal hinein geschnuppert haben, bleiben dabei. Sie entdecken ihre Leidenschaft in dem 13,40 Meter langen und 5,18 Meter (Einzelspiel) bzw. 6,10 Meter (Doppelspiel) breiten Court den Federball mit Schwung über das in 1,55 Meter Höhe hängende Netz zu spielen. Beim Mitgliedbeitrag zahlen Erwachsene elf Euro im Monat und Kinder/Jugendliche acht Euro. Das sei günstiger, als irgendwo einen Court anzumieten, bemerkt Kroll. Erwachsene trainieren mittwochs und freitags von 20 bis 22 Uhr in der Halle des Rhein-Maas Berufskollegs. Dienstags geht es eine halbe Stunde früher los. Das  Schülertraining bis 13 Jahren findet mittwochs und freitags von 17 bis 18.30 Uhr statt. Das Jugendtraining für die Altersstufe 14 bis 18 Jahre schließt sich von 18.30 bis 20 Uhr an.

Die Trainer, sieben an der Zahl, besitzen die A und C Trainerlizenz des deutschen Badmintonverbandes. Zu den Trainern zählt unter anderem Christopher Skrzeba, der der Bundestrainer beim Para Badminton ist.  Aktuell ist Skrzeba gerade in Tokio, wo in Kürze die Paralympics starten – eine Premiere, da Para Badminton erstmals Bestandteil des paralympischen Wettkampfprogramm ist.