Projekt in Breyell: Jugendliche wollen an Synagoge erinnern
Zehn Gesamtschüler möchten der einst 26 Breyeller Juden gedenken.
Breyell. "Warum gibt es in Breyell keine Gedenktafel für die ehemalige Synagoge?", fragten sich zehn Gesamtschüler der Jahrgangsstufe 10. Nichts erinnert heute mehr an das jüdische Monument, das vor 100 Jahren errichtet und in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 zerstört worden ist.
Dort, wo an der Biether Straße einst das große Gotteshaus stand, befindet sich heute freies Gelände vor einer alten Tankstelle. Um den genauen Standort auf dem Privatgrundstück herauszufinden, haben die Schüler einen Vermessungstechniker um Hilfe gebeten, der die jungen Historiker tatkräftig unterstützt.
Seit Anfang des Jahres befassen sich die Schüler mit diesem für Breyell historisch wertvollen Projekt, das im August 2009 von der Schulleitung initiiert worden ist und als Arbeitsgemeinschaft angeboten wird.
Die im Schnitt 16-jährigen Teilnehmer treffen sich in ihrer Freizeit, um den Kaldenkirchener Historiker Leo Peters zu befragen, im Kreisarchiv Kempen zu stöbern oder Interviews mit Zeitzeugen zu führen. Weiter werden Bürgermeister Christian Wagner und der Kulturausschuss informiert, um öffentlich auf die Aktion aufmerksam zu machen.
Zum Jubiläum der Synagoge am 21. Oktober möchten die Jugendlichen den einst 26 jüdischen Einwohnern der ehemaligen Gemeinde Breyell gedenken, von denen nur einer den Holocaust überlebte.
Am liebsten würden sie eine Gedenktafel aufstellen, wie sie schon in Lobberich und Kaldenkirchen zu finden ist, aber auch die Aktion "Stolpersteine", ein europaweites Projekt zur Erinnerung an ermordete Juden, würden sie unterstützen.
Mit dem Projekt möchten die Schüler außerdem am Geschichtswettbewerb des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten teilnehmen. Hierfür sind sie noch auf Infos aus der Bevölkerung angewiesen.
Wer etwas über die Synagoge oder das jüdische Leben in Breyell weiß, meldet sich bei der Gesamtschule, Tel.02153/71844 oder per E-Mail: info@ge-nettetal.de