Rathaus: Gutachter empfehlen Kauf des Johnson-Gebäudes
Die Wirtschaftsprüfer unterstützen die Ideen von Bürgermeister Manfred Lommetz. Der Umzug sei eine sinnvolle Lösung.
Grefrath. Wird die Gemeindeverwaltung künftig im ehemaligen Gebäude von Johnson Controls untergebracht? Seit gut einem Jahr wird in Politik und Verwaltung über die Idee von Bürgermeister Manfred Lommetz diskutiert. Jetzt liegen die ersten Fakten auf dem Tisch: Das Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Heilmaier und Partner liegt vor und ist von der Verwaltung an die Fraktionen verschickt worden.
Die Krefelder Wirtschaftsprüfer unterstützen den Lommetz-Vorschlag: Die Gemeinde soll das Johnson-Verwaltungsgebäude kaufen. Dort sollen die Büros der Rathäuser Oedt und Grefrath zusammengelegt werden. Das Grefrather Rathaus könnte dann zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut werden (die WZ berichtete).
Der Bürgermeister war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, da er Urlaub hat. „Das Gutachten liegt vor. Einzelheiten müssen aber jetzt mit der Politik besprochen werden“, sagte Kämmerer Wolfgang Rive am Donnerstag.
Im WZ-Interview hatte Manfred Lommetz im Juli erklärt, dass die Gemeinde für den Kauf des Johnson-Gebäudes am Bronkhorster Weg etwa 1,2 Millionen Euro investieren müsste. Für den Umbau würde noch einmal die gleiche Summe fällig.
In Zeiten leerer Gemeindekassen ist das auf den ersten Blick viel Geld. Die Wirtschaftsprüfer sehen es aber wie Lommetz: Es sei langfristig wirtschaftlicher, wenn alle 75 Mitarbeiter in einem Gebäude sitzen. Außerdem bestehe im Grefrather Rathaus — der ehemaligen Berger-Villa aus den 20er Jahren — ein erheblicher Sanierungsbedarf. Vor allem aus energetischer Sicht. „Und Platz für Auszubildende, Praktikanten und Referendare haben wir nur, wenn einer unserer Mitarbeiter krank ist“, sagte Manfred Lommetz im Juli.
Und was wird aus dem Oedter Rathaus, wenn die Mitarbeiter des Bauamtes nach Grefrath ziehen sollten? Nach WZ-Informationen soll das Gebäude, Johannes-Girmes-Straße 21, im Besitz der Gemeinde bleiben. Und der Oedter Heimatverein kann die alte Villa weiter als Museum nutzen. Die freiwerdenden Räume könnten vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) genutzt werden. Das DRK ist bislang im Haus, Johannes-Girmes-Straße 19, untergebracht. Dieses Gebäude ist ebenfalls im Besitz der Gemeinde und könnte dann verkauft werden.
Für einen Umbau des Grefrather Rathauses in ein Mehrgenerationenhaus hat das Bauamt 400 000 Euro veranschlagt. Nach WZ-Informationen aus Verwaltungskreisen handelt es sich dabei aber um eine „Maximalsumme“. Wünschenswert sei, dass der Umbau günstiger wird. Im Sozial- und Seniorenausschuss im Juli hatte Sozialamtsleiter Volkmar Josten bei den Umbaukosten noch von 570 000 Euro gesprochen. Das Mehrgenerationenhaus soll den Vereinen „Älter werden“ sowie „Mütter und mehr“ (Mum) eine neue Heimat bieten. Außerdem gebe es Platz für Gruppenräume und ein Café.