RE 10 Niers-Express: Vier Millionen Euro für die Strecke
Kempen/Krefeld · Der VRR will „kurzfristig“ investieren. 2021 soll eine Studie zu Ist-Zustand und möglichen Maßnahmen fertig sein.
Die Probleme auf der Strecke des Niers-Expresses (RE 10) sind seit Jahren groß und immer noch nicht gelöst. Wegen der schlechten Infrastruktur – insbesondere von Kleve über Kempen nach Krefeld – will der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VVR) nun etwas unternehmen. Bei einem Spitzengespräch mit Vertretern von Deutscher Bahn (DB), Nordwestbahn (NWB) und Politikern aus der Region teilte der VRR mit, dass man vier Millionen Euro für Planungen zur Streckenstruktur ausgeben werde. Das Treffen fand auf Einladung des Klever Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (CDU) im NRW-Verkehrsministerium statt.
„Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten allein für die Modernisierung der Streckeninfrastruktur von Kleve bis Krefeld auf zirka 100 Millionen Euro“, heißt es in einer Pressemitteilung auf der Homepage des VRR. Neben den personellen und technischen Mängeln beim Betreiber NWB sorgen diese Probleme auf der Strecke dafür, dass Pendler seit Jahren keinen reibungslosen Ablauf haben.
VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser informierte die Abgeordneten, dass zum RE 10 noch in diesem Herbst die abschließenden Untersuchungsergebnisse zu den betrieblichen Optimierungspotenzialen vorliegen. „Wir werden dann schnell handeln und für Fahrgäste spürbare Verbesserungen erreichen“, so Lünser. Dies betreffe sowohl die Betriebsabläufe als auch die eingesetzten Schienenfahrzeuge. Für die Planungen von Verbesserungen der Infrastruktur wolle der VRR aus eigenen Mitteln kurzfristig vier Millionen Euro bereitstellen, so Lünser. Die Planungen seien voraussichtlich im ersten Quartal 2021 abgeschlossen, heißt es seitens des VRR.
Nach dem Gespräch in Düsseldorf, an dem auch die Landtagsabgeordnete Britta Oellers (CDU) teilnahm, begrüßten die Politiker die geplanten Millionen-Investitionen als wichtigen ersten Schritt, dem weitere folgen müssen: „Der RE 10 wird täglich von etwa 23 000 Fahrgästen genutzt. Das sind über acht Millionen Kunden im Jahr. Damit wird deutlich: Die Bahnstrecke ist eine zentrale Verkehrsachse am unteren Niederrhein. Im Rahmen der Modernisierung müssen nun alle Beteiligten ihrer Verantwortung gerecht werden.“
Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer (Kreis Viersen) freute sich in einer Pressemitteilung über die Investition des VRR. Er erinnerte auch daran, dass die Nordwestbahn weiterhin daran arbeiten müsse, die eigenen Mängel zu beseitigen.