Ehemalige Realschule Kempen Ein Wiedersehen nach 50 Jahren
Kempen · 50 Jahre nach ihrer Entlassung aus der damaligen städtischen Realschule Kempen wurde jetzt Wiedersehen gefeiert. 19 ehemalige Schülerinnen und Schüler besuchten das Klassentreffen, bei dem viele Erinnerungen wach wurden.
(tre) Auf dem Schulhof der Gesamtschule Kempen geht es hoch her. Mit Lächeln, herzlichen Begrüßungsworten und einem Gläschen Sekt wird jeder neu Dazugekommene begrüßt. Als Georg Schovenberg hinzukommt, wird gelacht: „Unser Skelett“, heißt es vielstimmig bei seiner Begrüßung. Schovenberg kontert mit einem breiten Grinsen, denn er weiß genau, worauf angespielt wird. „Als wir kurz vor unserem Abschluss standen, habe ich Emil, so hieß das Skelett, das im Bio-Vorbereitungsraum stand, in einer Nachtaktion aufs Dach unserer Schule gesetzt. Das war eine Aufregung, als Emil am Morgen vom Dach herunter grüßte“, erzählt der ehemalige Schüler der städtischen Realschule Kempen.
Nach 50 Jahren haben sich die Schüler des Abschlussjahrgangs 1974 an ihrer alten Schule getroffen – dort, wo heute die Gesamtschule Kempen zu Hause ist. Damals waren 27 Mädchen und Jungs in einer Klasse, jetzt sind es immerhin 19 Ehemalige, die sich zum Klassentreffen nach einem halben Jahrhundert nach dem Schulabschluss eingefunden haben, und das erstmals an der alten schulischen Wirkungsstätte.
„Einige sind leider schon verstorben. Von anderen haben wir trotz vieler Bemühungen keine Kontaktdaten herausbekommen“, sagt Conny Platen, die das Treffen federführend organisiert hat. Wobei der Ruf des Klassentreffens aber bis nach Italien gereicht hat. Genauer gesagt an den Gardasee, denn von dort ist Christa Leitinger angereist. „Ich lebe seit 44 Jahren in Italien und bin jetzt für unser Klassentreffen in die alte Heimat geflogen. Die anderen nach 50 Jahren wiederzusehen, das wollte ich mir nicht entgehen lassen“, erzählt Leitinger, die den anderen noch gut als „Christa I“ in Erinnerung geblieben ist. „Wir waren zwei Christas in der Klasse, und ich war ,Christa II’, weil ich die jüngere war. Christa und ich kennen uns schon von der Grundschule an und haben immer Kontakt gehalten“, sagt Christa Wegener.
Die Tischreihen stehen
noch so wie früher
Ein großes Hallo gibt es, als es in das einstige Klassenzimmer in der ersten Etage geht. Die Tischreihen stehen wie einst, und es setzt das große Überlegen ein, wo wer gesessen hat. Die Kneipe Rolli, wo sich die Jugendlichen vor 50 Jahren so oft nach der Schule getroffen haben, rückt ebenso ins Blickfeld wie die alten Lehrer und die Morgenbegrüßung, bei der es galt, aufzustehen und zurück zu grüßen. „Ich glaube, wir hatten damals mehr Respekt vor den Lehrern, als es heute der Fall ist“, bemerkt Schovenberg.
Ulli Furth lässt alte Bilder herumgehen. Es wird diskutiert, wo einst der Globus im Flur stand. Erinnerungen werden wach, und es gibt so manches Anekdötchen aus der gemeinsamen Schulzeit. Dass sich viel verändert hat, darin sind sich alle einig. Insbesondere die heutige Ausstattung der Schule erstaunt. Mit der Realschule von vor 50 Jahren gibt es nicht mehr viele Gemeinsamkeiten.