Schmeddersweg: Drittes Flüchtlingshaus ist vom Tisch
Die Stadt Kempen ist von ihren Plänen abgerückt. Einen konkreten Alternativ-Standort gebe es noch nicht.
Kempen. „Zwei Neubauten für Flüchtlinge“ titelte die WZ im vergangenen Februar. Damals hatte Sozialdezernent Michael Klee ein konkretes Konzept vorgelegt, dem die Fraktionen einstimmig folgten. Es sah unter anderem ein neues Wohnhaus am Schmeddersweg vor. Dieser Plan ist nun vom Tisch, dabei hätte eigentlich noch in diesem Jahr Baubeginn sein sollen.
Es werde kein drittes Haus am Schmeddersweg gebaut, hieß es gestern auf Nachfrage der WZ aus dem Rathaus. Eine feste Alternative gibt es demnach noch nicht, entsprechende Standorte seien „noch nicht hinreichend konkret analysiert worden“.
Die Stadt äußerte sich auch zum Problem einer dauerhaften Wohnnutzung der bereits bestehenden Bebauung am Schmeddersweg. Gemeint ist die Zeit nach einer Nutzung durch Asyl suchende Menschen. „Die beiden vorhandenen Häuser sind dauerhaft für eine soziale Nutzung genehmigt und bleiben auch weiter dauerhaft für den Wohnbedarf von Flüchtlingen und anerkannten Schutzberechtigten in Betrieb“, so die Stellungnahme vom Buttermarkt. Eine „originäre und reguläre Wohnhausnutzung“ könne aufgrund von Lärmschutzproblemen, die vom benachbarten Sportgelände herrührten, nicht mehr erreicht werden.
Zunächst hatte die Stadt sogar geplant, zwei weitere Häuser am Schmeddersweg zu bauen. Dann hieß es: ein Neubau in Kempen (mit Platz für 56 Personen) einer an der Vluyner Straße in Tönisberg. Dafür wurden Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro kalkuliert.
Es sei das Ziel der Stadt, hatte Klee damals im zuständigen Ausschuss versichert, eine Verteilung zu schaffen und keine Konzentration an einer Stelle. Das auch mit Blick darauf, dass der Kempener Westen in den nächsten Jahren neu entwickelt werden soll. bos