Schoko-Festival: Aussteller und Publikum waren zufrieden
Die Bilanz von Organisatoren und Beteiligten fällt unterschiedlich aus.
Kempen. Der Samstag war wetterbedingt gut besucht, der verkaufsoffene Sonntag nicht so sehr. Dieses Fazit zieht Rolf Beckers, zweiter Vorsitzender des Werberings, nach dem Wochenende des ersten internationalen Schokoladen-Festivals und der Kunsttage. Eine Wiederholung der süßen Sause ist möglich, steht aber noch nicht fest. In 2012 gibt es wieder den Bauernmarkt, der im zweijährigen Wechsel mit den Kunsttagen stattfindet.
„Die Aussteller und das Publikum waren gleichermaßen zufrieden. Das Ambiente ist ausbaufähig“, bilanziert Stadtpressesprecher Christoph Dellmans. Nur die Peterstraße war wenig frequentiert: „Die Markthändler fürchten, dass sie dort wie in den Vorjahren schlechten Umsatz machen. Deshalb bleiben sie von vorneherein von der Peterstraße weg“, sagt Dellmans.
Diesen „faden Beigeschmack“ des Festes will Dellmans durch Gespräche mit Werbering und Händlern künftig vermeiden. Zumal die ansässigen Geschäftsleute diesen Zustand schon seit längerem beklagen. Laut Dellmans finden bis zu 15 Händler auf der Peterstraße Platz.
Eine andere Aktion fehlte beim Schokoladen-Festival: Der angekündigte weiße Fabia Skodia, den Konditormeisterin Dorte Schetter aus Metzingen mit einem Mix aus Schokolade, Kakao und Öl kunstvoll bepinseln wollte, stand nicht auf dem Buttermarkt. „Aufgrund einiger kritischer Stimmen haben wir nach Absprache mit dem Werbering darauf verzichtet“, sagt Dellmans.
Die Konditorin malt Bilder aus Schokolade auf Marzipan-Leinwand. „Kakaomalerei gehört seit dem 14. Jahrhundert zum Konditorhandwerk“, sagt Schetter. Auf das weiße Auto hätte sie gerade einmal fünf Gramm des Schoko-Mix aufgetragen.
Im Vorfeld gab es dazu jedoch keine Informationen von offizieller Seite. Viele hatten befürchtet, es werde eimerweise Schokolade und mehrere Kilogramm Marzipan sinnfrei verschwendet.
Positiv gestimmt waren hingegen die Künstler aus Kempen und Umgebung: „Ihre Stände auf der Kuhstraße boten den Kreativen eine gute Plattform für viele Interessenten“, sagt Dellmans.
Neben Stadt, Werbering und der Firma Schatton Events aus Baden-Württemberg war auch die Firma Gaudium aus Duisburg — sie veranstaltet unter anderem Altstadtfest und Mittelaltermarkt — beim Schoko-Festival involviert. Sie stellte die einheitlichen weißen Zelte und durfte dafür einige Händler beisteuern.
Diese Einheit war nur auf dem Buttermarkt gegeben. Auf der Engerstraße gab es Kunsthandwerk, auf der Ellenstraße waren Floristen mit ihrer „Blumenkunst“ zugegen. Diverse Winzer präsentierten ihre Weine an Ständen auf der Judenstraße. Mittelalterliche Weine und Brotbackstube fehlten ebenso wenig.
Nach WZ-Informationen bezog der Werbering einige seiner Mitglieder im Vorfeld des süßen Festes nicht mit in die Planung ein und präsentierte sie trotzdem als offizielle Festival-Teilnehmer der Öffentlichkeit. Daraufhin entschuldigte sich die Stadt bei den Betroffenen.
Und wie sind die Kunsttage für die Kreativen gelaufen? „Aus Kempen sind doch kaum noch Künstler dabei“, sagt Reinhold Heik von der Galerie Q 1. Er fand die Situation auf der Kuhstraße „zu dicht gedrängt. Aber wir haben viel Spaß gehabt“. Die gesamte Veranstaltung an sich wäre eher ein Markt denn ein Kunstmarkt gewesen. Heik: „Das stelle ich mir Mont Martre-mäßiger vor.“