„Schoko macht glücklich“
Kunst und Schokolade lockten am Wochenende viele Besucher in die Altstadt.
Kempen. „Schokolade macht unheimlich glücklich“, sagt Mina Krauss aus Tübingen und lacht. Sie muss es wissen, denn neben ihrer guten Laune brachte sie auch große Mengen des süßen Genussmittels mit auf den Kempener Buttermarkt. Dort fand am Wochenende das erste internationale Schokoladen-Festival statt.
Der Werbering Kempen und die Stadt erweiterten erstmals die Kempener Kunsttage um diese süße, leckere Komponente. Mina Krauss verkaufte „feinste Genüsse aus aller Herren Länder“, darunter ausgefallene Schoko-Kreationen mit Fischgeschmack, Bergkäse-Walnuss-Traube oder Kaffeepflaume mit Speck. Der Clou: Alle Tafeln sind aus fair gehandelte Schokolade. Das Motto: „Weniger, dafür besser genießen“.
Der Stand des Online-Portals Schokowerk glich mit 30 Sorten Ostereiern dem Zentrallager des Osterhasen. Davor stellte ein Konditor vor Publikum feine Champagnertrüffel her.
Für Apfelwein ist die Region um Marburg bekannt. Das dortige Rosenpark Café führte vor, dass diese Spezialität auch in Pralinenform schmeckt. Außerdem gab’s handbemalte Ostergrüße und Bruchschokolade in Vollmilch, Weiß und Zartbitter. Dass aus Kakaobutter, Haselnüssen und Zucker Nougat entsteht, lernten Besucher und staunten über den „kühlen Genuss“, ein Kakao-Konfekt in Gugelhupfform aus Weil am Rhein.
Die eigene kreative Ader ausleben durfte man am Stand vom Café Peerboms: Mit Lebensmittelfarbe bunt gemachte, flüssige weiße Schokolade wurde auf die Esspapier-Leinwand gepinselt. „Toll umgesetzte Idee“, meinte Gabriele Götze, die es ihrem Sohn Konstantin (11) gleichtat und Schokokunst schaffte. „Frohe Ostern“ titelte sie in Blau, „Cool und lecker“ hielt Konstantin bunt fest. Bis das Kunstwerk getrocknet war, lohnte ein Bummel durch die Stadt.
An der Kuhstraße gab’s Kunst, dort bereitete Karin Woithe mit einer frischen, frühlingshaften Osterhasenszene aufs nahende Fest vor. An der Ecke Tief-/Franziskanerstraße kreideten einige Kinder Straßenkunst, während auf der Judenstraße Winzer, wie der vom Silberberg, edle Tropfen boten: Weiß-, Grau- und Spätburgunder.
Das „leckerste“ Zelt auf dem Buttermarkt gehörte zu de Beukelaer, die in Kempen die Prinzenrolle herstellen. Der rote Teppich bildete die edle Kulisse für die Keks-Vielfalt zum Probieren und den Schokobrunnen neben von Konditor Marcus Weishaupt frisch gebackenen Mandelhörnchen. Einfach den Doppelkeks mit der Cremefüllung an den Schokobrunnen gehalten und probiert: „Köstlich“, urteilte Hiltrud Grube aus Düsseldorf.
Das „Schwarzwälder Langholz“ sieht aus wie eine Zigarre und zergeht auf der Zunge, „Hot Spots“ heißen die Schokotaler mit kandiertem Pfeffer aus Freudenstadt. Handgefertigen Augen- und Gaumenschmaus in einem bot die Confiserie Lauenstein mit ihren Schichtpralinen.
Die Kempener indes waren kreative und freundliche Gastgeber: Beim Amberg-Stand gab es schmackhafte Souvenirs mit Kempen-Motiven, die Thomasbitter-Praline oder die stadteigene Geschenkebox inklusive süßem Gruß. Das erste Schokoladen-Festival zerging angenehm auf der Zunge und ist es wert, wiederholt zu werden.