Kommunalwahl Schumeckers oder Ernesti? Grefraths Bürgermeister wird erst in der Stichwahl gekürt

Grefrath · Schumeckers und Ernesti bleiben im Bürgermeisterrennen. Bei der Ratswahl erlebt die SPD eine bittere Niederlage, Gewinner ist Neuling GOVM.

Stefan Schumeckers (l.) und Roland Angenvoort am Sonntag bei der Präsentation der Wahlergebnisse in der Aula der Sekundarschule.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Die Gemeinde Grefrath muss noch zwei Wochen warten, um zu erfahren, wer der neue Bürgermeister wird. Bei der Kommunalwahl am Sonntag konnte sich noch keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit sichern, um die Nachfolge des scheidenden Amtsinhabers Manfred Lommetz antreten zu können. Daher wird es nun am 27. September auch in Grefrath eine Stichwahl geben. Dann werden Stefan Schumeckers (CDU) und Jens Ernesti (unabhängig) gegeneinander antreten.

Schumeckers holte im ersten Wahlgang 44,9 Prozent der Stimmen, gefolgt von Jens Ernesti mit 33 Prozent. Auf Platz drei landete Roland Angenvoort, der insgesamt 22 Prozent der Stimmen holte und besonders in seinem Heimatortsteil Oedt viele Wähler von sich überzeugen konnte. In den Stimmbezirken Rathaus Oedt und Schule Oedt - Aula landete er sogar auf Platz eins. In der Gesamtgemeinde reichte es dann aber nur für den dritten Platz. Angenvoort zeigte sich nach der Wahl sehr enttäuscht von dem Ergebnis. „Ich hatte immer gesagt, ab 28 Prozent bin ich zufrieden, aber da fehlte noch einiges“, so Angenvoort.

 Auch Jens Ernesti holte besonders in Oedt viele Stimmen, holte in den Bezirken Albert-Mooren-Halle und Rathaus Oedt sogar mehr Stimmen als Schumeckers. In allen Bezirken in Grefrath, Mülhausen und Vinkrath holte der CDU-Kandidat Schumeckers allerdings die meisten Stimmen.

Stefan Schumeckers zeigte sich am Sonntagabend durchaus zufrieden mit seinem Ergebnis. Eine Stichwahl sei naheliegend gewesen. Auch dass Ernesti besonders in Oedt viele Stimmen holen konnte, überraschte ihn nicht, hatte der Wirtschaftsförderer doch durch das Ortsentwicklungskonzept ISEK dort ein großes Einsatzgebiet gehabt. Nun gelte es noch einmal 14 Tage lang, die Wähler von sich zu überzeugen, so Schumeckers.

Nach einer sehr anstrengenden Zeit gehe es nun noch einmal weiter, so Jens Ernesti. Auch wenn er froh ist, dass es für ihn weitergeht, so waren seine Gedanken doch gleich bei Roland Angenvoort. Es sei sehr traurig, dass dieser ausgeschieden sei. Nun werde er daran arbeiten, dessen Wähler in der Stichwahl für sich zu gewinnen.

Angenvoort hatte aber noch eine weitere bittere Nachricht zu vernehmen. Denn gegen 21 Uhr stand dann auch das vorläufige Endergebniss der Gemeinderatswahl fest. Die CDU muss leichte Verluste hinnehmen und kommt auf 43,4 Prozent. Eine bittere Niederlage wurde es für die SPD, die mit einem Ergebnis von 17,3 Prozent ihren Stimmenanteil von vor fünf Jahren fast halbiert hat. Die Grünen verbessern sich leicht auf 16,2 Prozent. Großer Sieger ist die neue Wählergemeinschaft GOVM, die aus dem Stand 15,4 Prozent der Stimmen holt. Die FDP verliert knapp zwei Prozent und kommt auf 5,4 Prozent. Die AfD holte 2,44 Prozent.

Damit sieht die Sitzverteilung im neuen Rat wie folgt aus: Die CDU hat 14 Sitze, die SPD, die Grünen und GOVM je fünf, die FDP hat weiterhin zwei und die AfD zieht mit einem Sitz neu in den Grefrather Gemeinderat ein.

Es war zu erwarten gewesen, dass der Grefrather Gemeinderat bunter werden würde. Doch die neue Wählergemeinschaft GOVM hat für den Überraschungssieg des Abends gesorgt. Hauchdünn holte der GOVM-Vorsitzende Eckhard Klausmann mit 29,8 Prozent der Stimmen das Direktmandat in seinem Wahlkreis 2140 (Albert-Mooren-Halle). Er holte zwei Stimmen mehr als der CDU-Vorsitzende Dietmar Maus. Auch Roland Angenvoort konnte seinen Wahlkreis KLP direkt gewinnen. Die anderen 14 Wahlkreise gingen an die CDU. Dabei holte Manfred Wolfers jun. mit 61 Prozent das beste Ergebnis im Mülhausener Wahlbezirk Liebfrauenschule.