Informationen Schwangerschaftsabbruch: Infos auf der Homepage der Stadt?

Kempen. · Freie Wähler fordern mehr Informationen für Frauen.

In Beratungsstellen verschiedener Träger werden Gespräche und Infomaterial angeboten.

Foto: dpa/Jens Büttner

Darüber, ob Frauenärzte auf ihren Internetseiten auf eine Beratung zu Schwangerschaftsabbrüchen hinweisen dürfen, wird seit einigen Jahren kontrovers gestritten. Derzeit ist es den Medizinern untersagt, dies zu tun. Gestattet ist lediglich, dass die Ärzte angeben, dass sie entsprechende Eingriffe vornehmen.

Um den Frauen mehr Möglichkeiten zu geben, Kenntnisse zu diesem Thema zu erlangen, wollen die Freien Wähler Kempen (FWK), dass die Stadt Kempen entsprechende Hinweise auf ihrer Homepage veröffentlicht. „Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Internetpräsenz der Stadt Kempen unter der Rubrik Familie/Gesundheit neben rechtlichen Informationen zum Abbruch von Schwangerschaften auch die Adressen der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und eine Liste von Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, zu veröffentlichen“, heißt es in einem Antrag der Fraktion für den Haupt- und Finanzausschuss am 27. Februar.

Die FWK stützen sich in diesem Zusammenhang unter anderem auf die Expertise des Berufsverbands der Frauenärzte. Dieser habe schon im Februar 2018 gefordert: „Ein freier Bürger muss in einem Rechtsstaat jederzeit freien Zugang zu allen für ihn relevanten Informationen haben. Bei Frauen schließt dieses Recht ein, Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die medizinischen Belange eines Schwangerschaftsabbruchs ohne Einschränkung oder Hindernisse zu erlangen.“

Nach Angaben der Freien Wähler wollten die Städte Potsdam, Hamburg, Hannover und Berlin hierzu keine Entscheidung auf Bundesebene mehr abwarten und kamen diesem Wunsch nach Informationen nach. „Diese Kommunen veröffentlichen auf ihren Internetpräsenzen rechtliche Informationen zum Abbruch, die Adressen der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen sowie eine Liste von Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen.“ Dies sollte auch in Kempen möglich sein, finden die FWK. tkl