Schwimmbecken: Zu wenig Platz
Gesucht wird ein neuer Standort. Doch das ungenutzte Becken in Oedt wird abgelehnt.
Oedt. Wäre das ehemalige Lehrschwimmbecken in Oedt als Erlebnis- und Aktionshalle für die Jugendlichen der Gemeinde geeignet? Diese Frage stand am Donnerstagabend beim Besichtigungstermin im Mittelpunkt. Auch wenn die rund 80 Fragebögen, die die Jugendlichen ausgefüllt haben, noch ausgewertet werden müssen, war ihre Meinung zu dieser Frage schon ziemlich eindeutig: Nein.
Rund 300 Quadratmeter bietet die Halle des Schwimmbeckens mit Duschen und Umkleiden. „Die Fläche ist in etwa identisch mit der im ,Dingens’“, erklärte Sozialamtsleiter Volkmar Josten. Im Jugendheim verteilt sich diese Fläche auf zwei Etagen.
Erste Überlegungen sehen vor, dass das Becken erhalten bleiben und mit „Absturzsicherungen“ versehen werden würde. Der Boden des Beckens könnte mit Beton in die Waage gebracht werden. Die Decke würde entfernt und bis zum Dachfirst offen bleiben. „Die Finanzierung wäre noch nicht gesichert“, machte Josten deutlich.
Die Begeisterung der Jugendlichen hielt sich bei der Besichtigung in Grenzen. Der größte Kritikpunkt: Die Halle sei zu klein und biete zu wenige Räume. Der Umzug vom „Dingens“ ins Lehrschwimmbecken würde einen Rückschritt und keine Verbesserung bedeuten. „Im ,Dingens’ gibt es schon eine ganze Menge Angebote. Die sollten mindestens in die neue Halle reinpassen“, fand Alexander Godjali, der im jetzigen Jugendheim eine Tanzgruppe leitet. Außerdem gebe es noch eine Band, die im ,Dingens’ probt, und ein Atelier — alle bräuchten Raum. Zudem brauche man noch Platz, sich zu entwickeln und auf neue Anforderungen vorbereitet zu sein.
Da drängte sich bei den anwesenden Politikern die Frage auf, warum die Jugendlichen überhaupt aus dem „Dingens“ raus wollen. Streetworker Leon Küsters fasste es mit einem Stichwort zusammen: Multifunktionalität. Die Jugendlichen wünschen sich neben Gruppen- und Probenräumen auch Platz zum Skaten, für Sport und Konzerte. Außerdem sei das „Dingens am verrotten“, fand ein Jugendlicher.
Unterschiedliche Meinungen gab es bei der Frage nach dem Standort. Positiv sei die Nähe zur Skater-Anlage. Allerdings komme man von Grefrath nicht so gut mit dem Bus nach Oedt.
Auch Markus Winkler (21) war nicht überzeugt von dem Vorschlag. „Die Girmes-Halle war besser“, befand er. Bevor aber eine endgültige Entscheidung fällt, ob die Idee Lehrschwimmbecken weiter verfolgt wird, werden die Fragebögen ausgewertet. „Vielleicht wissen wir im März schon mehr“, so Josten.