So war das mal in Kempen
Die Archivgruppe zeigt im Rathaus Fotos der Altstadt — vor und nach der Sanierung in den 70er Jahren.
Kempen. Was vor mehr als drei Jahren in einem kleinen Kellerraum des Rathauses begonnen hat, ist nun zu einer spannenden Ausstellung im Foyer am Buttermarkt geworden: Die Archivgruppe der Freiwilligenagentur, die sich regelmäßig im besagten Keller getroffen hat, präsentierte Dienstagabend ihre Fotoschau „Kempen im Wandel der Zeit — vor und nach der Altstadtsanierung“.
„Es war nicht unbedingt geplant, dass daraus eine Ausstellung wird“, sagt Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans, der Mitglied der Freiwilligengruppe ist. „Aber die Motive haben uns so fasziniert. Es lohnt sich, sie zu zeigen.“ Damit hat er recht: Entstanden ist eine interessante Schau, die die Kempener Altstadt vor und nach ihrer Sanierung zeigt. Die Fotos von bestimmten Straßen und Gebäuden werden jeweils gegenüber gestellt — damals und heute.
„Die alten Aufnahmen stammen meist aus den 70er Jahren. Kurz bevor im Zuge der Altstadtsanierung viele Gebäude abgerissen beziehungsweise neu gebaut wurden“, erklärt Josef Lamozik. Er war in der Gruppe für das Scannen und Digitalisieren der alten Aufnahmen zuständig. „Und für die neuen Fotos“, ergänzt der CDU-Ratsherr. „Ich bin durch die Stadt gegangen und habe die entsprechenden Motive zum Vergleich fotografiert.“
Und die Ausstellung zieht die Menschen ins Rathaus: Bei der Eröffnung gestern Abend war das Foyer gut besucht. „Das geht aber schon seit Tagen so“, erzählt Lamozik vom Aufbau. „Die Leute sehen die Bilder, kommen rein und erinnern sich sofort an die alten Zeiten.“ Während er die Stellwände mit den Fotos bestückt hat, musste er schon jede Menge Fragen beantworten. „Das mache ich gerne. So kommt man mit den Leuten über Kempen ins Gespräch. Und man erfährt auch noch Neuigkeiten.“
So hätten sich schon wieder einige Leute gemeldet, die auch noch Fotos fürs Archiv haben. „Unser Bestand wächst also immer noch an“, sagt Lamozik. Mehr als 24 000 Fotos und Dias hat die Gruppe bereits archiviert. Es ist also noch genügend Stoff für weitere Ausstellungen da. „Konkret ist nichts geplant.
Aber es besteht sicher die Möglichkeit, zu anderen Stadtteilen etwas zu machen.“ Zum Beispiel außerhalb des Kempener Rings oder auch etwas zu St. Hubert und Tönisberg. Lamozik: „Ideen gibt es viele. Und es wäre zu schade, wenn die Fotos nur im Keller liegen.“