St. Hubert: Sieben suchen den Frühling

Die Nabu-Kinder machen sich im St.Huberter Schadbruch auf die Suche nach Fröschen und Frühblühern.

St. Hubert. Das März-Licht fällt milde auf den kleinen See, Kopfweiden recken ihre Äste empor, Schilf-Gräser neigen sich im sanften Wind zur Seite.

Felix tritt auf eine Schnecke. "Platt", so das Fazit des Siebenjährigen. Also wird er nochmal an die Regeln der Nabu-Kindergruppe erinnert: "Wir zerstören und zertrampeln nichts mutwillig", sagt Uta van Ouwerkerk.

Kein Problem für die sieben Naturforscher, die mit der Agrar-Ingenieurin das Sieben-Tümpel-Gebiet im Schadbruch erkunden. Lieber hören sie, wie die Bäume im Frühling glucksen, zählen Tümpel, sammeln Stöcke und rennen mit ausgebreiteten Armen als Vogelschwarm über die Wiesen.

"Denn das hier ist ein Naturschutzgebiet", sagt Uta van Ouwerkerk und erklärt, dass in den Tümpeln Kröten und Frösche ihren Laich ablegen. "Wie, die legen ihre Leichen ab?", fragt Paul, und wartet auf Gelächter. "Ich hab schon mal Froscheier gesehen - bei Mr.Bean", quakt Felix. Justus, Neuling in der Gruppe, zieht die Mütze über seine Augen.

Uta van Ouwerkerk breitet eine Decke auf dem satten Gras aus. Sie will den Kindern Spaß an der Natur vermitteln. "Wer die Natur kennt, schützt sie auch", sagt sie. Dann deutet sie auf ein Poster mit Frühlingsboten. "Fliegen, Bienen, Spinnen, Fledermaus", leiert Felix runter. "Die hier find’ ich besonders schön", ruft Willi beseelt und zeigt auf eine Hummel. "Und die hab ich eben erst gesehen, eine Meise."

Als nächstes steht Geräusche finden auf dem Programm. Justus setzt sich unter einen Baum und lugt skeptisch unter seiner Mütze hervor. Schon ruft Willi eifrig: "Ich hab zwei gefunden: Tzitzi dizi und ein Pfeifen." Eine Blaumeise und der Mann, der nach seinen Hunden gepfiffen hat, erklärt van Ouwerkerk. Antonia kann das Geräusch der Autos beisteuern und Christian eine weitere Meise.

So auf Hörbares sensibilisiert, horchen die sieben Forscher mit einem Stethoskop am Stamm einer Weide, wie das Wasser klopfend durch die Gefäße perlt. Alicia strahlt, Willi will gleich alle Weiden der Umgebung abhören und Felix singt "Immer wieder kommt ein neuer Frühling".

Emsig machen sich die Nabu-Kinder danach auf die Suche nach Frühblühern. Sie entdecken Huflattich, Schneeglöckchen und Wasserlilien. Justus berichtet von den Löwenzahnblättern, die er gesehen hat. Der Sechsjährige geht zum Ufer und schiebt seine Mütze ganz weit hoch. Wie ein Zwerg steht er in der Sonne, blickt lächelnd auf die spiegelnde Wasserfläche und sagt leise: "Das ist echt ein Tümpelwetter."