Kirche in Kempen Kinder nutzen die Herbstferien zur Bibelwoche

Kempen · In dieser Woche findet in der Kirche St Josef eine Bibelwoche statt. Betreut werden die Kinder von ehemaligen Teilnehmern. Die Kirche als Ferien-Location hat ein besonderes Flair.

So bunt sehen Kirchenraum und Altar der Kirche St. Josef aus: Die Kinder haben den Raum geschmückt.

Foto: Rüdiger Bechhaus

(janj) Direkt neben der Orgel der Kirche St. Josef stehen Tische, Stühle – alles ist vorbereitet, um Schneekugeln basteln zu können. Der Blick von hier oben ist etwas ganz Besonderes, denn er lässt direkt auf den Altarraum blicken, wo eine riesige Traube bunter Luftballons hängt und so die Kinder zur Ferienaktion willkommen heißen soll. „66 Kinder haben sich zur Bibelwoche angemeldet, wir haben deshalb eine siebte Gruppe aufgemacht“, sagt Annemarie Angerhausen. Zusammen mit Christian Gläser sind die beiden die einzigen Erwachsenen.

Jugendliche kümmern sich
um die jungen Teilnehmer

Und das ist genau das Konzept, was seit vielen Jahren als ökumenische Ferienaktion immer in den Herbstferien stattfindet und bei den Kindern so gut ankommt: Um die jungen Teilnehmer zwischen der ersten und fünften Klasse kümmern sich nämlich keine Erwachsenen, sondern Jugendliche, die oft selbst als Kind an der Bibelwoche teilgenommen haben und jetzt als Betreuer in die Räume von St. Josef kommen. So auch die 15-jährige Lisa: „Klar, acht Uhr hier zu sein, ist früh, aber ich wüsste auch nicht, was ich stattdessen zu Hause machen würde, außer schlafen natürlich“, sagt sie und lacht.

Das Thema in diesem Jahr ist Wasser. Und so führen „Wassi und seine Freunde“ die Kinder durch die Woche. „Wir machen zum Aufwärmen verschiedene Spiele, bei denen man Punkte sammeln kann, am Freitag wird dann zusammengezählt, und jedes Kind darf sich als Preis etwas aussuchen“, erklärt Betreuerin Viktoria, die zusammen mit Luan, Mathilda und Christina die jüngsten Teilnehmer betreut. Die Kinder sind möglichst nach Altersgruppen eingeteilt, kennen sich untereinander durch Schule oder den Freizeitsport. Zum ersten Mal sind Johanna und Mats dabei. Beiden gefällt es: „Also die Spielstraße direkt morgens ist cool“, sagt der Neunjährige.

Das Frühstück bringen sich die Kinder selbst mit, die Pausen verbringen sie bei so tollem Herbstwetter draußen und spielen Fußball oder Fangen. „Wir wechseln uns jedes Jahr mit der katholischen Kirche ab, so lange ich mich erinnern kann, gibt es diese Aktion schon, und Nachwuchssorgen haben wir nicht“, erklärt Annemarie Angerhausen und zeigt auf die 25 jugendlichen Betreuer, die beim Kleben helfen, Freundschaftsarmbänder knüpfen, unterstützen oder beim Lesezeichen basteln Tipps zur Gestaltung geben.

Einmal am Tag liest die Gruppe eine Bibelgeschichte, die Betreuer führen ein Theaterstück auf. Immer wieder spielt Wasser eine zentrale Rolle. Dass die Aktion so gut ankommt, darüber freuen sich sowohl Betreuer als auch Annemarie Angerhausen und Christian Gläser. „Wir haben einen Kostenbeitrag von 25 Euro pro Kind eingesammelt, um die ganzen Materialien zu kaufen“, erklären sie. Den Abschluss der Ferienaktion wollen alle mit einem gemeinsamen Frühstück Ende der Woche feiern.

(janj)