Business-Frühstück beim Unternehmerkreis Kempen Appell: Energieversorgung jetzt auf Photovoltaik umstellen
Kempen · Die Energieversorgung war Thema beim Unternehmerkreis – auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.
(Red) Eine bezahlbare Energieversorgung unter Berücksichtigung des Klimaschutzes stand im Mittelpunkt des ersten Business-Frühstücks in diesem Jahr beim Unternehmerkreis Kempen (UKK). Corona-bedingt fand die Veranstaltung virtuell statt. Energie-Experte Olaf Schwark und Geschäftsführer Siegfried Ferling von den Stadtwerken Kempen betonten, dass der örtliche Energieversorger mit Blick auf den Ukraine-Konflikt mit Hochdruck daran arbeitet, dass die Energiepreise für die Kempener nicht durch die Decke schießen und gleichzeitig der notwendige Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
Stadtwerke Kempen bei Fernwärme in den Top-Ten
Schwark, der mit einem Impulsreferat ins Thema einführte, unterstrich, dass die Stadtwerke Kempen nach wie vor unter den Top-Ten in Deutschland stehen, was die niedrigsten Preise für Fernwärme betrifft. Schwark und Ferling räumten auf Nachfrage des UKK-Vorsitzenden Martin Alders ein, dass es absehbar noch nicht möglich sein wird, das Kempener Stadtgebiet komplett mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Die geplante Solarthermie-Anlage sei dabei ein Schritt in die richtige Richtung und passe zum Stadtwerke-Profil.
Die Stadtwerke-Experten appellierten in der UKK-Runde an Unternehmer und Privathaushalte, verstärkt auf Photovoltaik zu setzen. Hier seien die Stadtwerke dabei, eine eigene Beratungsabteilung im Haus zu installieren. Wie soll es weitergehen, wenn die Russen den Gashahn zudrehen oder die Politik entscheidet, sich gänzlich von Russland zu entkoppeln? Eine Verlängerung der Laufzeiten der konventionellen Energieträger Braunkohle und Atomkraft mit Blick auf die erwartete Versorgungslücke hielten sowohl Ferling als auch Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) für realistisch. Nahziel müsse nun sein, so der Stadtwerke-Geschäftsführer, Gas durch Strom zu ersetzen. Auch dabei hätten die Stadtwerke ein Produkt in Richtung Regionalstrom in der Pipeline und würden andererseits kräftig in das Fernwärmenetz investieren. Ferling: „Ein solches Regionalstromprodukt würde mehr Sicherheit bringen.” Laut Schwark sei die Nachfrage in Kempen gegeben.
Die Anregung von Alders, Photovoltaik auch auf öffentlichen Bestandsbauten einzusetzen, nahmen Stadt und Stadtwerke mit ins Rathaus, um die Umsetzbarkeit zu prüfen.