Museum Dorenburg Stein für Stein wird die Kate aufgebaut
Das Haus wird seit mehr als einem Jahr wieder errichtet.
Grefrath. Stein auf Stein — so arbeiten die fleißigen Maurer in der Dorenburg. Seit mehr als einem Jahr wird das 21. Haus des Niederrheinischen Freilichtmuseums errichtet. Die Miertzkate, das Arme-Leute-Haus, ist in dieser Folge Thema der Dorenburg-Serie.
Zwischen Kornbrennerei und Hofanlage Hagen wird das kleine Gebäude, das früher an der Wankumer Landstraße gestanden hat, unter Anleitung des Restaurators Antonius Kiwall mit Hilfe von Behinderten des Heilpädagogischen Zentrums in Vinkrath und der Gemeinnützigen Elterninitiative Kindertraum Kaldenkirchen hochgezogen.
Ursprünglich stand die Kate — letzter Besitzer war die Familie Miertz — an der Wankumer Landstraße. „2011 wanderten ihre Steine, Dachziegel und Balken sechs Kilometer weiter ins Museum“, sagt Museumspädagoge Kevin Gröwig. Die Besitzer hatten das Häuschen dem Freilichtmuseum vermacht.
Wie alt die Kate genau ist, könne nicht gesagt werden, so Gröwig. 1764 sei sie erstmals im Kataster „aufgetaucht“. Bei der Vorstellung der Aufbau-Pläne im Jahr 2011 vermutete Restaurator Kiwall, dass Teile noch älter sind. „Die Ursprünge des Fachwerks liegen sicherlich mehrere Jahrhunderte zurück“, sagte er damals.
Beim Abbau des Hauses seien auch Balken und Eisenteile aus anderen Häusern zutage gekommen. „Man schätzt“, so Gröwig, „dass es im Laufe der Jahrhunderte mindestens 50 An- und Umbauten gegeben haben muss.“ Bewohnt wurde die Kate von Tagelöhnern und Textilarbeitern.
Wenn die Kate einmal aufgebaut sein wird, soll sie deshalb auch eine Dauerausstellung zum Thema über Armut früher und heute beherbergen.
Gröwig: „Den Bereich Textil haben wir im Museum noch nicht thematisiert. Das soll sich dann ändern.“ Unterstützt werde das Projekt übrigens von der Kultur- und Sozialstiftung Provinzial Rheinland. Lee