Z-Mobil Tierasche mit ins Grab? Bürger sind geteilter Meinung
Viele können sich die Asche als „Grabbeigabe“ vorstellen. Andere betonen den Unterschied zwischen Mensch und Tier.
Grefrath. Die Frage, ob man mit seinem Tier zusammen in einem Urnengrab auf dem Grefrather Friedhof bestattet werden können soll, spaltet die Bürger (die WZ berichtete, siehe Info-Kasten). Beim WZ-Mobil am Marktplatz in Grefrath hielten sich Befürworter wie Gegner die Waage. Dazu gibt es auch einige, denen diese Frage völlig egal ist.
Marcel Deibert könnte sich vorstellen, sich mit seinem Tier bestatten zu lassen. „Tiere und Menschen gehören zusammen“, erklärte der Grefrather. Sein Hund ist seit acht Jahren an seiner Seite. Jeden Morgen gehen sie gemeinsam spazieren. Auch nach seinem Tod solle das Tier bei ihm sein können: „Der darf mit mir mit.“
„Ich bin offen dafür“, sagte eine Grefratherin, die mit ihrem Hund über den Markt ging. Hunde seien Familienmitglieder und treue Freunde. Dass Menschen mit ihnen auch über den Tod hinaus eine Verbindung haben möchten, kann sie nachvollziehen. Sie plädierte generell für eine offenere Bestattungskultur. „Man sollte mehr die Wünsche der Menschen beachten.“
„Jeder soll sich beerdigen lassen, wie er möchte“, sagte eine Grefratherin. Sie möchte gern, dass ihre Asche nach dem Tod verstreut wird. Gegen die Idee, sich mit der Asche des eigenen Haustieres beerdigen zu lassen, hat sie nichts. „Wen stört das denn?“ Diese Frage stellte sich auch ein Grefrather, der die Debatte nicht verstehen kann. Jeder solle es so machen, wie er will.
„Ich finde das okay“, sagte Margret Finken. Sie hatte früher Katzen, die für sie zur Familie gehörten. Ein gemeinsames Grab mit den Vierbeinern hätte sie sich auch vorstellen können.
Hubert Glasmachers sieht das anders. Man solle Tiere achten, aber es gebe auch noch einen Unterschied zwischen Mensch und Tier, den man nicht verwischen sollte. „Es gibt normale Friedhöfe und Tierfriedhöfe. Dabei sollte man es belassen“, so Glasmachers. „Ein Hund ist ein Hund“, betonte auch Gaby Kremers. Tiere seien nun einmal keine Partner — da müsse man trennen.
„Mumpitz“, „Blödsinn“, „albern“ — lauteten dagegen die Urteile von verschiedenen Grefrathern, die die Idee ablehnen. „Die Welt wird immer verrückter“, befand eine ältere Grefratherin auf dem Markt. Sie ist für eine Trennung von Mensch und Tier auf dem Friedhof.
Im sozialen Netzwerk Facebook diskutierten Grefrather den Vorschlag ebenfalls eifrig. Dort gab es viele positive Stimmen, die die Idee der gemeinsamen Beisetzung von Mensch und Tier unterstützten.
Dort wurde auch die Idee eines Tierfriedhofs in Grefrath wieder aufgeworfen. Die FDP hat vor einigen Jahren einen entsprechenden Antrag an den Rat gestellt, der aber abgelehnt wurde. Nun sehen Tierfreunde eine Chance, diese Möglichkeit noch einmal zu diskutieren. Schließlich würde es der klammen Gemeindekasse eine zusätzliche Einnahmequelle bieten.