St.Hubert: „Im Burgfeld“ setzt auf rustikalen Klinker

Das Neubaugebiet am Borgesweg hebt sich vom „weißen Viertel“ ab. Ferner: Abtanzen am Markt, TuS-Kinder auf Kult-Tour.

St.Hubert. 37 Häuser entstehen im Neubaugebiet "Im Burgfeld". Während 36 Architekten noch die Griffel am Reißbrett spitzen und die städtische Erschließung läuft, ist ein Haus so gut wie fertig. Am Bungalow mit rotbraunem Klinker können die St. Huberter sich orientieren, wie das Viertel künftig aussehen wird. Vom benachbarten "weißen Viertel" Velbuschpfad mit hellen Putzfassaden jedenfalls hebt das Burgfeld sich optisch deutlich ab. Demnächst können die Hüpperschen eifrig diskutieren, welches Modell ihnen besser gefällt.

Als Adolf Hesse starb, war Hermann Hesse noch nicht geboren. Das Kunststück, den Breslauer Komponisten und den Schwarzwälder Schriftsteller miteinander bekannt zu machen, gelingt am Sonntag Hubertus-Organist Stefan Thomas und Heimat-Poet Jupp Pasch. Um 17 Uhr laden die beiden in die Pfarrkirche zum Hesse-Konzert ein: Thomas spielt die Orgel nach Hesse, Pasch rezitiert am Ambo aus Hesse. Na dann, die Hesse komme...

Ins Fest hineintanzen: Das ist am 23. Dezember in der Marktstube von Simone Schiefner angesagt. Bei der Christmas Dance Party legt DJUwe flotte Scheiben auf. "Niemand muss vor dem Fest den Kopf ins Eis stecken", lacht Wirtin Simone Schiefner (31).

Da hatte Papa Thomas Bönisch aber ein glückliches Händchen, als er vergangenen Freitag seine Tochter Aileen überredete: "Komm doch mit zur Blutspende." Kaum lag die 18-Jährige in der Hubertus-Schule auf der Pritsche an der DRK-Nadel, hatte sie auch schon eine Kaffeemaschine im anderen Arm. "Herzlichen Glückwunsch", gratulierte Landrat Peter Ottmann. "Sie sind die 1000. Blutspenderin in diesem Jahr in St.Hubert." Ottmann, Vorsitzender beim Kreis-DRK, gratulierte auch Zugleiter Gregor Braun ob der Spendenbereitschaft. Auch am Aileen-Tag spendeten 259 weitere St.Huberter ihren lebensrettenden Körpersaft.

Traditionell läutet der Musikverein von 1898 den Heiligen Abend ab 15.30 Uhr mit einem Konzert auf dem Marktplatz ein. "Wir spielen einen Potpourri aus Weihnachtsliedern", berichtet der Franz-Josef Braun (55), Vorsitzender seit 1983. Wenn die 40 Musiker losblasen, reicht Theo van der Bloemen Glühwein und stellt die Spendenbox auf- für die Jugendarbeit des Musikvereins. Das Weihnachtskonzert ist eine Tradition aus den 60ern.

Einmal im Jahr lässt Anne Claaßen es am Kendel richtig krachen. Dann genießt die 39-jährige Kempenerin die frische Winterluft auf dem St.Huberter Weihnachtsmarkt in vollen Zügen. Mit alten Bekannten schlendert die Vorsitzende des Radsportclub vorbei an adventlichen Ständen und plaudert mit den Hüpperschen. So war’s auch am Sonntag. Doch was strahlte die Tochter von Mr.Rad Heinz Claaßen (71), als sie bei der Kendelkaart-Verlosung Glücksfee spielen durfte. Und unter den 2000 Karten drei Hauptgewinner herausfischte: Karin Kuylkens von der Ostpreußenstraße (500 Huberti-Euro, kurz HE), Erwin Wegner und Beate Steeger vom Unterweidener Weg (250HE) sowie Barbara Stockmann aus Hüls (125HE). Daneben schüttete der Werbering aus 10x 50HE, 20 x 25HE sowie 25 x 5HE- insgesamt ein feines 2000-Euro-Paket.

Überaus positiv fällt das Resümee des St.Huberter Werberings mit Blick auf den Weihnachtsmarkt aus. "Der Top-Auftritt- das waren für mich die Fire-Dancers, die haben um 17 Uhr noch mal richtig Dampf gemacht", sagt Werbering-Sprecher Michael Smeets. Zwischen 12 und 18 Uhr war der Kirchplatz durchgehend proppenvoll. Gut angenommen wurde auch, dass die Geschäfte offen hatten. Smeets: "Der nächste verkaufsoffene Sonntag in Verbindung mit dem Weihnachtsmarkt 2010 ist schon beantragt im Rathaus."

Fußball, Handball, Tennis- alles kein Problem für die sportlichen Kinder des TuS. Aber Theater? Und auch noch Märchenoper? "Das klappt", fassten Vereins-Vorsitzender Wolfgang Högel und Geschäftsführer Jürgen Laurenzen den kühnen Entschluss, über 50 Mädchen und Jungen zu Aschenputtel ins Krefelder Theater einzuladen- eine etwas andere Weihnachtsfeier. Und siehe da, für die Kleinen war’s eine Mordsgaudi. Zumal sechs TuS-Täubchen dem Aschenputtel auf die Bühne helfen durften.

Jetzt ist sie weg, die 1942 aufgestellte Obsthalle der Gärtnerei Dercks an der Ecke Hülser Landstraße/Stendener Straße. Noch im Spätsommer hat der Flüsterer mit Gärtnermeister Thomas Dercks (36/Foto) einen sauren Fallobst-Apfel an der Halle genossen. Doch der Zahn der Zeit hatte der Holzbaracke zugesetzt, so dass nun der Abriss fällig war. Fallen musste neben dem Apfelbaum auch die Pflaume. "Aber wir pflanzen neu", versichert Thomas Dercks. Eine bewegte Gärtner-Tradition: Dercks’ Großvater Heinrich Fonken war vom Dixhof, der in den 90ern abgerissen wurde. Ende der 30er-Jahre hat Fonken eine Obstplantage errichtet und war damit Teil jenes Kempener "Obst-Adels", der mit Namen wie Peeters und Hardt verbunden ist.

Thomas und sein Bruder Roland Dercks(32) kultivieren in dritter Generation die Tulpe: Großvater Anton Dercks hat diese Tradition begründet. Folgerichtig entsteht nun ein 300 Quadratmeter großes Gewächshaus, in dem prächtige Tulpen im kühlen und lichtarmen Ambiente zur Blüte getrieben werden. "Dieses hochwertige Gewächs in bester Qualität wird auf dem Düsseldorfer Großmarkt angeboten", sagt Thomas Dercks.