Willich: Stadtwerke haben Nachfolge für Geschäftsführer geregelt Ein Mann für Herausforderungen

Willich · Die Stadtwerke Willich und Meerbusch haben die Nachfolge für den scheidenden Geschäftsführer Albert Lopez geregelt. Tafil Pufja aus Viersen beginnt am 1. April 2020.

Sie präsentierten am Dienstag den Ablauf des Stabwechsels bei den Stadtwerken (v.l.): Martina Sanfleber (Innogy SE), Johannes Bäumges (Aufsichtsrat), Tafil Pufja (neuer Geschäftsführer), Albert Lopez (amtierender Geschäftsführer) und Bernd-Dieter Röhrscheid (Aufsichtsrat).

Foto: Lübke, Kurt (kul)

In der Chefetage des Stadtwerkeverbunds Willich-Meerbusch ist  die Zukunft geklärt. Am Dienstag präsentierten die Verantwortlichen den Ablauf rund um das Ausscheiden des derzeitigen Geschäftsführers Albert Lopez. Dieser ist seit 20 Jahren im Amt und wird Ende 2020 in den Ruhestand gehen. Sein Nachfolger steht nun fest: Es ist der 42-jährige Tafil Pufja. Der gebürtige Viersener arbeitet derzeit bei den Niederrheinwerken (NEW) in Viersen – verantwortet dort den Bereich der regenerativen Energien. Pufja wird am 1. April 2020 seinen Dienst antreten. „Um eine geordnete und stabile Übergabe zu gewährleisten, haben sich die Aufsichtsgremien bis zum Ausscheiden von Herrn Lopez für eine Doppelspitze entschieden“, hieß es bei einer Pressekonferenz bei den Stadtwerken an der Brauereistraße.

Seinen Arbeitsvertrag hat der neue Mann bereits unterschrieben. Wobei: Pufja musste sechs einzelne Arbeitsverträge unterzeichnen, wie Albert Lopez ergänzt. Dies ist dem komplexen Geflecht der einzelnen Gesellschaften unter dem Dach der beiden Städte Willich und Meerbusch sowie dem Anteilseigner Innogy SE (früher RWE) geschuldet. Derzeit Lopez und künftig Pufja verantworten die Geschäfte von sechs Bereichen des Unternehmens: Wasserwerk und Wasserversorgung Willich GmbH, Stadtwerke Willich, Stadtwerke Meerbusch, Stadtwerke Service Veraltungs GmbH, Stadtwerke Service GmbH & Co. KG sowie die MW Energy GmbH.

Die Aufsichtsratsvertreter, die am Dienstag der Pressekonferenz beiwohnten, sind davon überzeugt, den richtigen Mann gefunden zu haben, wie es Werner Damblon (Ratsherr aus Meerbusch) ausdrückte. 70 Bewerbungen seien für diese Führungsposition eingegangen. Fünf Kandidaten seien zum persönlichen Gespräch eingeladen worden. Die Auswahlkommission, die aus einzelnen Vertretern der Aufsichtsräte besteht, habe sich dann einstimmig für Pufja ausgesprochen. Es folgten die Zustimmungen aus den jeweiligen Aufsichtsräten der einzelnen Gesellschaften sowie von Stadträten aus Willich und Meerbusch.

„Wir haben hier den richtigen Mann, um die nächsten Schritte in die Zukunft zu machen“, sagte Johannes Bäumges, CDU-Fraktionsvorsitzender in Willich und Vorsitzender des Aufsichtsrates. Schließlich verantworte Pufja bei den Niederrheinwerken das Feld der regenerativen Energien. Damit müssten sich die Willicher Stadtwerke stärker befassen und das werde der neue Mann auch tun, so Bäumges.

Pufja selbst bezeichnet die Felder Digitalisierung, erneuerbare Energien und Elektromobilität als Kernthemen. Er wolle diese „Megatrends“ positiv für das Unternehmen nutzen. Vor Ort könnten die Stadtwerke zum Beispiel solarthermische Anlagen oder Kraftwärmekopplungs-Anlagen (KWK) auf- und ausbauen. „Das sind alles Beiträge zum aktiven Klimaschutz“, so Pufja.

Ein weiteres Kernthema für den neuen Geschäftsführer wird der Bau des neuen Hauptsitzes im Stahlwerk Becker sein. „In dieser Planung wird Herr Pufja die Federführung haben. Schließlich wird er dort einziehen und ich nicht mehr“, sagte Noch-Geschäftsführer Lopez mit einem Augenzwinkern.

Bei allen neuen Themen im „spannenden und herausfordernden Feld der Energiewirtschaft“ (Pufja) wollen die Stadtwerke Willich und Meerbusch die traditionellen Geschäftsfelder eines kommunalen Energieversorgers nicht aus den Augen verlieren. „Die Bedürfnisse des Kunden müssen und werden immer im Mittelpunkt stehen“, so der neue Geschäftsführer.

Den Anfang wird Tafil Pufja am 1. April 2020 am Standort in Meerbusch-Osterath machen. Dort übernimmt er zunächst den technischen Bereich mit etwa 80 Mitarbeitern. Zum 1. Juli 2020 soll er dann an den Hauptsitz nach Willich wechseln und zusätzlich die Verantwortung für 25 Mitarbeiter aus dem Vertrieb übernehmen. Am 1. Oktober 2020 soll dann auch die kaufmännische Verantwortung auf Pufja übergehen. Nach Lopez’ Ausscheiden ist Pufja dann ab 1. Januar 2021 alleiniger Geschäftsführer.

Albert Lopez ist überzeugt, dass sein Nachfolger der richtige ist: „Die Energiebranche ist einem fundamentalen Umbruch. Wer sich am Markt behaupten und entfalten will, muss zum einen in seinem Kerngeschäft sehr gut sein und zum anderen auf das Geschäft von morgen blicken. Ich bin mir sicher, dass Herr Pufja diese Aufgaben sehr gut meistern wird.“