Tagesmutter in Kempen: „Es ist ein harter Job“

Margit Wamers kümmert sich wochentags in ihrem Haus um acht Kinder unter drei Jahren.

Kempen. Wie die Situation der Kindergärtner und -gärtnerinnen ist auch die Lage der Tagesmütter schwierig. "Wir machen einen harten Job, sind bereit, den Kindern eine schöne Zeit zu ermöglichen. Leider sind die Anforderungen seitens der Politik sehr hoch und auch der Lohn kommt eher dem eines Künstlers gleich", sagt Margit Wamers.

Immer mehr Eltern lassen ihre Kleinkinder von Privatpersonen beaufsichtigen. Der Grund: Es gibt zu wenig Betreuungsplätze. Der Bedarf liegt bei 35 Prozent, Plätze gibt es hingegen gerade mal für 9,9 Prozent der Kinder. Eltern müssen sich also privat organisieren. Das ist auch in Kempen der Fall.

Margit Wamers ist seit 15 Jahren Tagesmutter. In ihrem Kempener Haus betreut sie von 7 bis 15 Uhr acht Kinder unter drei Jahren. "Ich habe Spaß an meiner Arbeit. Es ist mir wichtig, dass Eltern und besonders Kinder zufrieden sind", sagt sie

Seit 2006 müssen Tagesmütter, eine pädagogische Qualifizierung vorweisen und einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder absolvieren. Außerdem brauchen sie geeignete Räume und eine Pflegeerlaubnis. "Man kann nicht einfach einen Aushang machen und sagen: ,Ich betreue jetzt Kinder’. Es ist mit viel Aufwand verbunden", sagt die gelernte Erzieherin.

Eltern stehen bei der Wahl zur Betreuung ihrer Kinder alle Möglichkeiten offen. "Man kann frei entscheiden. Die Tagespflege wird durch das Kinderförderungsgesetz mit dem Kindergarten gleichgestellt." Das heißt, dass alle Berufstätigen oder in der Ausbildung befindlichen Eltern vom Jugendamt unterstützt werden.

Die Tagespflege hat viele Vorteile: "Mein Kind ist in einer besonderen Kleinfamilie bei Frau Wamers aufgewachsen. Henry konnte sich in aller Ruhe entwickeln. Er erfuhr das Miteinander in einer kleinen Gruppe und ihm wurde viel Liebe und Geborgenheit entgegen gebracht", sagt Nicola Bergmann, die ihren Sohn bei Margit Wamers zur Betreuung abgibt. "Ich muss mir einfach keine Sorgen machen, wenn er bei ihr ist. Alle Kinder werden intensiv umsorgt."