„The Dorf“: Ein Abend voller Energie
Das Jazz-Projekt begeisterte 250 Besucher in der Mülhausener Liebfrauenschule.
Mülhausen. „Wir wissen jetzt nicht, wie das wird“, sagt Jan Klare, Chef der Band „The Dorf“, als er ein Lied ankündigt. Das sagt einiges über das Konzept des Jazz-Projektes aus. „Hören, Reagieren, Verändern“ heißt es auch auf der Homepage von „The Dorf“. Die Band gestaltet ihre Auftritte spontan.
Gegen 22.20 Uhr stürmte die von den Zuschauern lang ersehnte Band am Samstag die Bühne im Pädagogischen Zentrum (PZ) der Liebfrauenschule Mülhausen. Es folgte anderthalb Stunden komplexer Jazz, an dem nichts vorhersehbares und langweiliges war. Selbst gestandene Fans waren mitunter überrascht, welche Töne die 27 Musiker mit ihren Instrumenten erzeugten. Am Ende waren alle restlos begeistert und verlangten nach einer Zugabe. „Es war toll. Da war so viel Energie“, sagte ein Besucher.
Mit zwei Schlagzeugen, drei E-Bässen, drei Gitarren, zwei elektronischen Soundsystemen und einer großen Anzahl an Bläsern gehöre es zum Konzept der Band, laut zu sein, sagte der Grefrather Markus Türk, der Trompete bei „The Dorf“ spielt. „Diese Kraft muss man ausnutzen. Im Grunde geht es um totale Ekstase“, sagt er.
Musikalische Unterstützung erhielt „The Dorf“ am Samstag von der Bigband der Liebfrauenschule und dem „Byggesett Orchestra“.
Die Bigband mit Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis zwölf, unter der Leitung von Musiklehrer Jakob Stauber, verlieh Songs wie „Wake me up“ oder „Skyfall“ eine jazzige Note. Besonders viel Applaus erntete Katrin Ellerwald für ihre Gesangseinlagen. Das „Byggesett Orchestra“ faszinierte mit monotonen, elektronischen Sounds, die sich im Laufe des jeweiligen Stücks steigerten. Zu den strukturierten Parts kommen immer neue Einflüsse hinzu.
Zu verdanken hatten die rund 250 Zuhörer den Abend der Kulturinitiative Grefrath (King). Markus Türk hatte, da er sowohl Mitglied bei „The Dorf“ als auch bei King ist, die Verbindung hergestellt. „Wir haben uns sehr gefreut“, sagte Bürgermeister Manfred Lommetz, der ebenfalls ein King-Mitstreiter ist. Die Initiative wolle nicht nur Mainstream, sondern vor allem Nischenprojekte fördern.