Neues Angebot im Rathaus in Kempen Rathaus: Wie der Ticket-Terminal funktioniert
Kempen · Wer online keinen Termin gebucht hat, hat im Rathaus die Chance auf ein Tagesticket. Wie der Automat funktioniert.
(biro) Vor 25 Jahren wurden die Servicestellen der Kempener Stadtverwaltung eingerichtet, um Bürgern an einer Stelle einen Anlaufpunkt zu bieten. Viele Angelegenheiten, die Bürger im Rathaus erledigen wollen, können sie dort auf den Weg bringen. Seither hat sich viel getan: In Corona-Zeiten etablierte sich die Online-Buchung von Terminen, um Wartezeiten und lange Schlangen zu vermeiden. Mit einem neuen Ticket-Terminal, der jetzt in Betrieb genommen wurde, geht die Stadtverwaltung noch einen Schritt weiter. Dort können Bürger künftig auch Tagestickets ziehen. Was die Servicestelle bietet, wie Bürger an einen Termin kommen und was das neue Gerät kann.
Welche Dinge können Bürger in der Servicestelle erledigen?
Das Angebot der Dienstleistungen reicht von A wie Abfallsäcke bis U wie Untersuchungsberechtigungsscheine nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Unter anderem können sich dort Einwohner an-, um- oder abmelden, Müllgefäße an- und abmelden, Reisepass und Personalausweis beantragen, eine Meldebescheinigung oder einen Bewohnerparkausweis bekommen und einiges mehr. Sie können zusätzliche Müllsäcke und Hundekotbeutel holen, Fundsachen abgeben oder dort im Fundamt nach verlorenen Dingen fragen. Die Liste des gesamten Angebots findet man im Internet unter www.kempen.de, dort unter „Stadt & Rathaus“ und „Service-Stellen“.
Wo gibt es Servicestellen?
Servicestellen der Stadtverwaltung gibt es im Rathaus am Buttermarkt sowie in den Stadtteilen St. Hubert und Tönisberg. Für Bürger mit Termin ist die Rathaus-Stelle montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 13 Uhr, mittwochs von 8 bis 12.30 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, zudem montags und dienstags von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Wer keinen Termin hat, kann dienstags zwischen 8 und 12 Uhr sowie 14 und 15 Uhr, donnerstags zwischen 8 und 12 Uhr sowie 14 und 16 Uhr kommen. Die Servicestelle an der Königsstraße in St. Hubert ist für Bürger mit Termin donnerstags von 8 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet, die Servicestelle am Helmeskamp in Tönisberg für Bürger mit Termin mittwochs von 8 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr.
Wie komme ich an einen Termin?
Über die Internetseite der Stadt können Bürger einfach einen Termin für ihr Anliegen vereinbaren. Der Link dazu befindet sich direkt auf der Startseite www.kempen.de. Danach bekommt man eine Terminbestätigung per E-Mail, die einen QR-Code und eine Terminkennung enthält. Die sollte man zum Termin auch mitbringen. Wer einen Termin im Rathaus am Buttermarkt vereinbart hat, musste sich bislang dann noch einmal am Empfang im Rathaus melden, wenn er im Rathaus ankam. Das entfällt jetzt: Mit dem neuen Ticket-Terminal kann man sich direkt am Gerät mit dem QR-Code oder der Terminkennung als anwesend melden und wird dann aufgerufen, wenn ein Sachbearbeiter zur Verfügung steht – das zeigt ein Monitor im Wartebereich an. Wer seine Bestätigungsmail vergessen hat, kann sich dort auch mit seinem Geburtsdatum melden. Die Servicestellen in St. Hubert und Tönisberg haben diese Geräte nicht, dort meldet man sich einfach, wenn man da ist.
Was, wenn ich vorab keinen Termin online gebucht habe?
Dann kann man im Rathaus am Buttermarkt ein Tagesticket ziehen und hoffen, dass es schnell geht. Tagestickets können dienstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 15 Uhr, donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr gezogen werden. Die Verwaltung weist aber darauf hin, dass das Kontingent beschränkt ist, man mit Wartezeiten rechnen muss und gebuchte Termine vorrangig bearbeitet werden.
Und wenn ich nur
einen Müllsack brauche?
Wer nur einen Restmüllsack braucht, muss vorab online keinen Termin buchen. Dafür kann man an allen Tagen, wenn die Servicestelle geöffnet ist, am Terminal ein Ticket ziehen und eingeben, dass man einen Restmüllsack kaufen will. Gelbe Säcke und Hundekotbeutel sind an der Telefonzentrale erhältlich, Papiersäcke für Papiermüll liegen im Eingangsbereich des Rathauses aus.
Braucht man einen Termin, um eine Fundsache abzugeben?
Nein. „Fundsachen können jederzeit abgegeben werden“, betont Kerstin Nurmi von der Servicestelle der Stadt. Die Servicestelle ist auch Fundamt: Dort gibt es Kisten für gefundene Schlüssel oder Brillen – als es noch die Maskenpflicht in Geschäften gab, wurde auch so manches Hörgerät abgegeben, das der Besitzer unbemerkt verlor, wenn er die Maske abzog. Immer wieder werden im Fundamt Geldbeträge, auch größere, abgegeben. „Wir haben in Kempen doch viele ehrliche Finder“, sagt Nurmi. Sie bittet darum, gefundene Gegenstände sofort zum Fundamt zu bringen, „denn die Leute fragen bei uns nach, wenn sie etwas verloren haben, ob es nun die Brille, der Schlüssel oder das Schnuffeltuch des Kindes ist.“
Wie lange dauert es
im Augenblick, einen
Termin zu bekommen?
Vor den Sommerferien war der Ansturm groß, berichtet Kerstin Nurmi. Nach der Corona-Pause wollten viele Bürger wieder reisen – und stellten fest, dass sie einen neuen Reisepass brauchten. Auch die Kinderreisepässe brachten viel Arbeit mit sich. „Sie sind nicht mehr für sechs Jahre gültig, wie früher, sondern nur noch für ein Jahr“, sagt Nurmi, „und sie gelten ab dem Tag der Ausstellung.“ Entsprechend groß sei der Bedarf gewesen, „aber wir haben alles möglich gemacht, damit Familien in Urlaub fahren können.“ Im Augenblick sei es ruhiger, Bürger hätten gute Chancen, innerhalb weniger Tage, teilweise auch von heute auf morgen, einen Termin zu bekommen. Mit mehr Andrang rechnet man ab Dezember, wenn Bürger einen Bewohnerparkausweis für das kommende Jahr brauchen.