Lokale Wirtschaft Kempener setzt Emotionen bestens in Szene

Grefrath/Kempen · Tobias Böttcher ist Experte für Filme, Fotos und Internetseiten. Sein Wissen und Können verkauft er an Unternehmen. Jüngst war er für das Grefrather Eisstadion aktiv.

Tobias Böttcher an seinem Arbeitsplatz im Kempener Technologiezentrum.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Kinder, die in der Pistenbar vergnügt Pommes mit Mayo verdrücken, Freunde, die sich gut gelaunt unterhalten – und natürlich jede Menge Menschen auf zwei Kufen. Diese Szenen zeigt der neue Image-Film des Grefrather Eisstadions. Mittels Drohne wurden dafür auch der markante Außenring und das Zelt aus der Luft aufgenommen. Das Ganze ist mit emotionaler Musik unterlegt. Insgesamt dauert der Werbe-Clip für den „Spaß on Ice“ etwas mehr als drei Minuten. „Die Kunst ist, die schönsten Bilder und die wichtigsten Infos kompakt darzustellen“, sagt der Regisseur. Denn die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer sei gering. Und die Konkurrenz aus dem Netz ist unüberschaubar. Jeder, der einen Internetzugang hat, weiß: Man wird mit Bildern regelrecht „zugeballert“. Und die Werbung setzt verstärkt auf die „Generation YouTube“.

Der eigentliche Filmdreh im und am Stadion sowie die Arbeit davor und danach hätten ein Vielfaches an Zeit in Anspruch genommen, berichtet Tobias Böttcher. Aus seiner „Feder“ stammt das Video. Seine im Kempener Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) sitzende Firma – mit dem selbstbewussten Namen Fabelhaft Media – hatte bereits im vergangenen Jahr den Internetauftritt des „EisSport & EventPark“ komplett neu aufgebaut. Diese Homepage ist seit gut einem Jahr online und kam, so die Auftraggeber, bei den Besuchern bisher durchweg positiv an, was die Klickzahlen bestätigten: Rund fünfmal mehr Seitenaufrufe konnten demnach pro Monat gezählt werden. In den Spitzenmonaten lägen die Klickzahlen bei mehr als einer Million. „Unsere Seite ist klar strukturiert und man gelangt mit nur wenigen Klicks zu allen gewünschten Informationen, das Feedback zu unserer Seite war bisher durchweg positiv“, freut sich Veranstaltungskauffrau Nina Gensch über den Erfolg der Homepage. Entsprechend gespannt ist man nun auf das Publikums-Feedback auf den Imagefilm, der schon auf Facebook und Instagram zu finden ist.

Tobias Böttcher ist Niederrheiner durch und durch. In Uerdingen geboren, wuchs der heute 37-Jährige in Krefeld, Süchteln und Grefrath auf, machte 2002 in Mülhausen sein Abitur. Vor einer Woche zog er privat von der Niersgemeinde nach Kempen. Zugleich hat er beruflich schon die große weite Welt kennengelernt. Nach einem Praktikum sowie einer dreijährigen Ausbildung zum Mediengestalter arbeitete er mehrere Jahre in einer großen Werbeproduktionsagentur. In seinem Schwerpunktbereich Foto und Film kam er mit namhaften und global tätigen Konzernen in Kontakt.

Im Frühjahr 2016 bog er dann vom Karriere-Highway in eine ihm unbekannte Straße ab: Er machte sich selbstständig. Zuvor hatte er den potenziellen Wettbewerb in der Region beobachtet und für sich die Erkenntnis gewonnen: „Das kannst du besser.“ Einer seiner ersten Kunden als Einzelunternehmen war das Grefrather Bestattungshaus Camps. Das entstandene Video soll sicht- und hörbar Ruhe und Trost vermitteln, die Zuschauer in einer emotionalen Ausnahmesituation „abholen“ und an die Hand nehmen. Stellt man den Eisstadion-Clip daneben, wird deutlich, welche filmische Bandbreite Böttcher abdecken muss. Dass er „Emotionen kann“, beweist der Unternehmer auch in seinem Job als Hochzeitsfotograf und -filmer.

Etwa 60 Firmenkunden stehen inzwischen in seiner Kartei. Die meisten haben eine Adresse am Niederrhein, doch es sind auch Frankfurter oder Münchner Unternehmen darunter. „Ich bin viel unterwegs, bei Bedarf sogar weltweit.“ Ab einem „niedrigen vierstelligen Euro-Betrag“ für seine Videos geht es los – „bis Ende offen“. Derzeit liegt der Umsatzschwerpunkt noch bei der Erstellung von Webseiten, langfristig möchte sich Böttcher aber verstärkt auf die Filme konzentrieren. Weitere Infos zur Firma gibt es auf der Internetseite: