Kempen Top-Qualität für kleines Geld

In der Altstadt gab es am Samstag den traditionellen Kindertrödelmarkt.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Spielzeug, Bücher und Kinderkleidung in rauen Mengen für ganz kleines Geld gab es am Samstag auf dem Buttermarkt: Der Kindertrödelmarkt, organisiert vom Kinderschutzbund, war wieder ein voller Erfolg. Bereits um 5.30 Uhr waren die ersten Stände aufgebaut worden. Beeindruckend war aber nicht nur die Quantität: Die Second-hand-Ware befand sich fast durchweg in hervorragendem Zustand, Und: Markenprodukte waren eher die Regel als die Ausnahme.

Kinder wachsen und ihre Interessen ändern sich. Das waren die zwei wichtigsten Gründe für die Warenvielfalt. Da war zum Beispiel Tim. Der 14-Jährige war mit seinem Smartphone beschäftigt, wenn es an seinem Stand mal etwas ruhiger zuging. „Mich interessieren jetzt mehr Computerspiele“, sagte der Schüler, der vor sich die große, bunte Legowelt ausgebreitet hatte. Mutter Nicole zog am späten Vormittag eine Zwischenbilanz: „Es ist gar nicht so einfach, einen guten Preis zu erzielen, man muss hartnäckig sein.“

Christian Opaccisti war mit Tochter Xenia zum Frühaufsteher geworden. Ein Kicker stand für fünf Euro zum Verkauf, Xenia trennte sich auch von der pinkfarbenen Lillifee-Lampe.

Jan-Philipp Amberg (10) hatte seine Urgroßmutter als Assistentin mitgebracht. Am Bollerwagen stand schon bald das „Verkauft“-Schild. Die Anbieter präsentierten die bunte Warenwelt überwiegend auf Tapeziertischen, nur wenige Hobby-Händler ließen ihre potenziellen Kunden in die Hocke gehen, weil sie ihr Angebote auf einer Decke feilboten.

Die Geschwister Pierre (15) und Louisa Tißen (14) hatten „Kommissionsware“ mit dabei — so war eine ungewöhnlich breite Produktpalette zustande gekommen, von der Märklin-Eisenbahn über die Carrera-Bahn bis hin zu etlichen Musikinstrumenten. „Das Geld kommt in die Urlaubskasse“, sagte Pierre. Andere Kinder setzten die Einnahmen ein, um an anderen Ständen den Umsatz anzukurbeln.

Dass Kinder schnell aus ihren Sachen rauswachsen, muss für die Familienkasse keine Katastrophe sein — unter der Voraussetzung, dass gepflegte Kleidung aus zweiter Hand eine Option ist. Die Auswahl war groß, die Preise begannen bei 20 Cent für ein Paar Socken und blieben auch bei Winterjacken meistens im einstelligen Euro-Bereich.

Margret Terhoeven, Leiterin der Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes, machte auf dem Buttermarkt Werbung für den Second-Hand-Laden im Elterncafé — am Stand des Vereins gab es beispielsweise die eine Jacke in tadellosem Zustand für fünf Euro.

25 Euro für den Tret-Traktor samt Anhänger hatte Helmut Büren erzielt. Trotzdem übte er Kritik: „Früher, als der Markt zur Weihnachtszeit stattfand, war viel mehr los. Der erste Samstag in den Sommerferien ist nicht ideal.“ Tatsache ist, dass auf dem Buttermarkt noch Platz für viele weitere Stände gewesen wäre.