Politik am Mülhausener Gymnasium Abgeordnete diskutieren mit Abiturienten
Mülhausen · Der Ukraine-Konflikt war beim Besuch der beiden Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner und Martin Plum an der Liebfrauenschule das beherrschende Thema.
(Red) Die beiden Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Viersen, Martin Plum (CDU) und Udo Schiefner (SPD), haben die Liebfrauenschule Mülhausen an zwei unterschiedlichen Vormittagen besucht und sich mit Abiturienten ausgetauscht. In beiden Fällen standen die Politiker zwei Schulstunden lang in der Bibliothek Rede und Antwort. Anlass war zunächst die Not von afghanischen Flüchtlingen sowie die Rolle von Deutschland und Europa in der Flüchtlingspolitik.
Sowohl Martin Plum als auch Udo Schiefner blieben den knapp 40 Schülerinnen und Schülern der Qualifizierungsphase Q2/Klasse 13 aus den Fächern Sozialwissenschaften und Religion keine Antwort schuldig. Beide notierten sich eine Fülle von Anregungen und Wünschen, die die Liebfrauenschüler ihnen mit auf den Weg nach Berlin gaben.
Das Thema Ukraine nahm
einen großen Raum ein
In beiden Runden nahm das Thema Ukraine aus aktuellem Anlass breiten Raum ein. Beide Politiker zeigten sich äußerst besorgt über die Eskalation. Für Schiefner ist Putin „eiskalt und irrational“. Der „Despot aus Moskau“ werde nach Einschätzung des 62-Jährigen wohl erst an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn er Kiew erobert und die Regierung am Dnepr an sich gerissen hat.
Martin Plum, 2021 erstmals in den Bundestag gewählt, sprach über sein Anliegen, die Bürokratie in Deutschland abzubauen. Aber auch die Ausbildungssituation im Handwerk und in den Pflegeberufen sowie der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche kamen zur Sprache. Der 40-Jährige, von Haus aus Jurist und zuvor zehn Jahre als Arbeitsrichter tätig, gab einen Einblick in die oft sehr komplizierten politischen Entscheidungssituationen.
Die Expertise von Udo Schiefner als Verkehrspolitiker nahmen die Liebfrauenschüler zum Anlass, über unhaltbare Zustände bei der Bahn zu berichten. Schlechte Noten gaben die jungen Erwachsenen der Bahn in punkto Pünktlichkeit, Taktung, Ticketpreis, Sicherheit und Sauberkeit. Als Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag nahm der Politiker die Gleisunternehmen in die Pflicht und kündigte Verbesserungen bei Fahrplan und Verbundnetz an. Aspekte wie Sharing-Systeme, Anrufsammeltaxi, Bürgerbus oder E-Roller müssten mehr in den Blick gerückt werden, erklärte Schiefner.
Schließlich bedankten sich die Lehrer Michaela Heydhausen und Georg Borsch bei den Politikern für den Einblick in das politische Geschehen. Beide luden die Liebfrauenschüler zum Gegenbesuch nach Berlin ein, um die angerissenen Themen weiter zu vertiefen und im Gespräch zu bleiben.