Grefrath Uniformen, Dirndl, tolles Wetter
Die Schlibecker Matthias-Schützen konnten bei Sonne satt feiern. Erstmalig gab es eine Wies’n.
Grefrath. Nach fünfjähriger Pause ist es mal wieder soweit: Die Schlibecker Matthias-Schützen feiern seit Donnerstag ein glanzvolles und von der Sonne verwöhntes Schützenfest in der Großhonschaft Schlibeck, im Heitzerend und in Grefrath, wo nördlich der Laurentiuskirche das Festzelt steht. Zweifelsohne hat das junge Königshaus diesem Schützenfest seinen Stempel aufgedrückt: König Daniel Optendrenk und Königin Anne, geborene Büssers, die seit einigen Wochen standesamtlich verheiratet sind.
Es gab und gibt einige Veränderungen, die gut angenommen werden. So die zeitliche Verschiebung von Donnerstag bis Montag. Oder die erstmalige Schlibecker Wies’n. So sah man viele Niederrheiner, die sich in Dirndl und Lederhosen geworfen hatten. Rund 1000 Besucher kamen ins bayerisch anmutende Festzelt. Ein großes Lob gebühren dem Grefrather Musikverein und dem Grefrather Feuerwehrtrommlercorps: Der Große Zapfenstreich war perfekt.
Wenn man bedenkt, dass die Matthias-Schützen nur rund 140 Mitglieder haben, dann muss man schon den Hut davor ziehen, dass die Bruderschaft neun eigene Züge auf die Beine stellt. Das ist einmalig in der Niersgemeinde. Und diese Züge waren und sind voll von jungem Leben. Doch auch die etwas älteren Schützen machten aktiv mit in der Preußengarde oder im Marinezug.
Wer den Schützenzug am Samstag von der Matthiaskapelle bei Sonne satt nach Grefrath ziehen sah, war begeistert. Und auch diejenigen, die nicht Mitglied in der Bruderschaft sind, bewiesen Heimat-und Brauchtumssinn. So die vielen Kränzer. Ganz besonders die neue Nachbarschaft des Königspaares, das zusammen mit den Ministerpaaren Andre und Cornelia Buschhaus sowie Gregor und Nicole Optendrenk regiert. Ihr Frohsinn springt über auf alle, die das Schützenfest mitfeieren.
Peter Siepen führte am Wochenende den Marinezug, Alexander Hausmanns die Königsgarde, Andre Maas die Ulaner, Gerd Hausmanns (ehemaliger Brudermeister) die Preußengarde, Ex-König Paul Douteil die Grenadiere. Außerdem dabei: die jetzt 25 Jahre alten Klumpenfrauen, die, wie immer im Festzug, „de Botschen“ an den Füßen trugen. Dazu kam dann noch der Jägerzug, die Jüngsten der jungen Schützen, die „Schlibecker Mädels“ und die Königinnengarde sowie die stattliche Königsgarde für Daniel, der „schon immer in die Fußstapfen meines Vaters treten wollte“ — Vater Heinz war sogar zweimal Schützenkönig in Schlibeck.
Der Festzug gestern war ein Zeichen gelebten Brauchtums in Grefrath. Dabei ist es Tradition, dass andere Vereine mitmachen und mitziehen. Ein „tierischer Augenschmaus“ einmal mehr der Reiterverein Graf Holk. Kein Schützenfest in Grefrath ohne die ausdrucksstarke Schottengarde. Ebenfalls dabei: die Grefrather Landjugend, die Rettungswache Nettetal und die Feuerwache Viersen sowie die historische Feuerwehr. Sechs Musikkapellen und Trommlercorps sorgten für eine zugkräftige Musik. Sieben Gastbruderschaften zogen am gestrigen Nachmittag mit.
Die Parade am geschichts-trächtigen Bergerplatz war der Höhepunkt des Tages, der mit der Festmesse und der traditionellen Laurentiusprozession begonnen hatte.