Unterhaltung: Beswingter Kaffeeklatsch
Jazz-The– ein Abend im Haus Wiesengrund verbindet Musik und Theater.
Kempen. Knapp eine Woche vor dem Auftritt ist den Künstlern noch keine Aufregung anzumerken. "Wir haben uns vier oder fünf Mal zum Proben getroffen; der Abend dürfte für uns kein Problem werden", gibt sich Manfred Selbmann gelassen. Der Klarinettist und Saxophonist ist Frontmann der erst Ende 2007 gegründeten Dixieband Thomastown Jazzmen.
Am Donnerstag haben die fünf Jazzer ihren ersten Auftritt im Begegnungszentrum Willy-Hartmann-Saal. Es verspricht, ein außergewöhnlicher Abend zu werden, denn zur Dixieland- und Swingmusik gesellen sich mehrere Sketche, die die altbewährte Theatergruppe "Kaffeeklatsch" der Senioren-Initiative auf die Bühne bringen wird. Jazz trifft Theater - das Resultat nennt sich "Jazz-The".
Hinter der Veranstaltung steht Marion Keuck-Göris, die sowohl beim schauspielerischen als auch beim musikalischen Teil mitmischt. Als Leiterin der elfköpfigen Kaffeeklatsch-Truppe spielt sie bei den selbstgeschriebenen und von Loriot adaptierten Sketchen mit. Und als ausgebildete Sängerin steht sie zusammen mit den Thomastown-Jazzmen auf der Bühne.
"Das ist schon ein bisschen ungewohnt, da ich noch nie Jazz gesungen habe. Ausgebildet bin ich als klassische Sängerin", sagt Marion Keuck-Göris, bevor sie sich hinters Mikro stellt und "Bei mir bist du schön" in den noch unbesetzten Saal schmettert.
Bei den sie begleitenden "Jazzmen", die zwar erst seit wenigen Monaten existieren, aber bereits ihren Namen auf der Bassdrum stehen haben, sitzt schon jeder Ton.
"Wir sind halt alle erfahrene Musiker", so Selbmann über seine Bandkollegen. Als Angehörige der "Generation60plus" haben sie den Dixie als Jugendliche miterlebt und sind ihm treu geblieben.
Zu den Thomastown-Jazzmen haben sie sich in einem Internetportal zusammengefunden. Mit Bernie Winkelheck, Willi Schneppenhorst und Manfred Selbmann stammt der größere Teil der Band aus der Thomasstadt; Friedrich Rangs und Christian Mahlberg leben in der näheren Umgebung.
"Wir hoffen natürlich, dass das Jazz-The für uns der Anfang einer längerfristigen Karriere ist", so Selbmann. "Wir planen, zu allen möglichen Anlässen zu spielen - Beerdigungen, Scheidungen, Geburtstage", scherzt der Klarinettist.
Und Verstärkung sucht die Band, die derzeit 40 Stücke im Repertoire hat, auch, ebenso wie die Theatergruppe Kaffeeklatsch. Interessenten melden sich nach dem Jazz-The bei den Akteuren.