Kempen Verabredung mit dem Frühling
Die Premiere des Events lief am Samstag zögerlich an. Am Sonntag dagegen brachte die Sonne viele Besucher in die Altstadt.
Kempen. Wer am Samstag zur Premiere des Frühlingsfestes gekommen war, kann sich im Nachhinein ärgern: Immer wieder musste mal der Schirm aufgespannt werden. Man kann es aber auch positiv sehen: Es gab kein Gedränge, die Händler hatten Zeit, Fragen zu beantworten.Am Sonntag kam die Sonne und mit ihFr eine große Schar von Besuchern. Es war ein richtig schöner Frühlingssonntag.
Es gab bereits am Samstag viele Möglichkeiten, sich den Frühling zumindest vorzustellen: Das konnte ein Glas Erdbeer-Bowle gewesen sein oder ein neuer Strohhut. Susanne Bellerfant hatte sich als pfiffige Blumenfee verkleidet und machte deutlich, dass die Kuhstraße zwei Tage lang die Blumenmeile war. Und es gab nicht nur Fritten aus Holland: Der „A-capella-Koor Sevenum“ versuchte am Samstagnachmittag mit seinem Gesang auf der Bühne am Buttermarkt, gegen die Regenwolken anzusingen. Eine der größten Attraktionen war die Modenschau. Als sie begann, ließ sich die Sonne blicken. Fred Klaas, Geschäftsführer des Werberings Kempen, war mehr als zufrieden: „Die Modenschau war auch eine Produkt-Schau, es ging neben Textilien auch um Fahrräder, Brillen und Schmuck und das Ganze ist beim Publikum sehr gut angekommen.“ Die Models sind Schülerinnen und Schüler der Krefelder Tanzschule Mine Berdermann.
„Willst du auch mal?“, fragte ein älterer Herr seine Frau und fügte dieser nicht ganz ernst gemeinten Frage hinzu: „Das muss auch mal sein, was Neues, das ist gut“: Er sprach vom „Splash“, einem Spektakel, bei dem man in riesige Kugeln aus Plastik einstieg und sich in ihnen auf einer Wasserfläche, umgeben von künstlichen Palmen, bewegte. André Kaiser hatte fast nur zufriedene Kunden, lediglich ein Kind hatte Platzangst und wurde schnell aus der Kugel befreit. Den Fünf-Minuten-Spaß hätten sich auch ältere Besucher gegönnt: „Einige waren bestimmt schon 20 Jahre alt“, sagte Kaiser.
Heute ein König — oder eine Königin: Neben vielen Kindern ließen sich auch Erwachsene auf einem Thron fotografieren: Der Werbering hatte Nicole Kolacki aus Dortmund mit ihrer Fotobox gebucht. „Möchten Sie mit oder ohne Krone fotografiert werden?“, fragte sie Elvira Ramb aus Kempen. „Wenn schon, denn schon“, lautete die prompte Antwort pro Krone. Diese Aktion soll daran erinnern, dass man in Kempen „königlich shoppen“ kann.
Heiß her ging es am Stand der Firma Siebenlist aus Tönisvorst, genauer gesagt 840 Grad heiß: Mit Glasgranulat, das sich verflüssigt, konnten Kinder tolle Ostergeschenke fabrizieren wie kleine Glasschalen und Teelichterhalter. Ob es regnete oder ob die Sonne schien: Die Gastronomie profitierte so oder so vom ersten Frühlingsfest — ein Event mit vielen, zum Teil auch exotischen Angeboten und Händlern. Da war zum Beispiel Mohat Hamadi — der Tunesier mit dem langen Bart bot wie auf einem orientalischen Basar Dinge wie Schalen aus Olivenholz und Rosenwasser feil. Das Frühlingsfest war aber auch ’was für Schnäppchen-Jäger: „Nur-heute-Preise“ gab es vor allem in zahlreichen Textilgeschäften. Die — wie viele andere Läden auch — am Sonntag verkaufsoffen hatten.