Verdacht auf Noro-Virus in der „Via Stenden“

In der Unterkunft an der Stadtgrenze sind etwa 20 Menschen erkrankt. Patienten sind im Kempener Hospital.

Foto: Kurt Lübke

Kerken/Kempen. In der Asylbewerberunterkunft „Via Stenden“ an der Kempener Stadtgrenze sind zirka 20 Menschen an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt. Nach Angaben der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg besteht der Verdacht, dass es sich um den sogenannten Noro-Virus handelt. „Der Verdacht konnte noch nicht bestätigt werden“, so Pressesprecher Christoph Söbbeler. Ergebnisse von Analysen werde es in den nächsten Tagen geben.

Sechs Erkrankten gehe es so schlecht, dass sie in Krankenhäusern in Kempen, Geldern und Moers behandelt werden müssen. Alle weiteren Kranken werden in der Unterkunft im früheren Tagungshotel im Gebiet zwischen Stenden und St. Hubert versorgt. Darum kümmern sich Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und der Abteilung Gesundheit des Kreises Kleve.

Bereits am Sonntag gab es vor Ort einen Einsatz. „Die einzelnen Trakte des Hauses wurden nach und nach evakuiert. In von uns errichteten beheizten Zelten wurden die Menschen dann untersucht und behandelt“, sagte gestern Reiner Gilles, stellvertretender Kreisbrandmeister der Feuerwehr Kleve, auf Anfrage der WZ. Währenddessen seien bereits am Sonntag die Räume desinfiziert worden. „Damit wurde ein Fachunternehmen beauftragt“, so die Bezirksregierung.

Die Ursache des Krankheitsvirus ist den Behörden bislang nicht bekannt. Nach Angaben von Medizinern tritt der Virus vermehrt in den Monaten zwischen November und März auf. In der Vergangenheit waren meist Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime oder Kindergärten betroffen.

In der Unterkunft im ehemaligen Hotel, das im Besitz der Landes-SPD ist, sind nach Angaben der Bezirksregierung rund 400 Asylbewerber untergebracht. Aus dem „Übergangsheim“ werden die Menschen auf verschiedene Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen verteilt. Betreiber des Heimes in Stenden ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK).

Bis auf die Menschen, die derzeit in Krankenhäusern liegen, können alle weiteren Flüchtlinge vorerst in der „Via Stenden“ bleiben. Betreuungsdienste der Malteser und des DRK aus den Kreisen Kleve und Viersen sind zunächst bis Donnerstag vor Ort. „Bis zum 18. Februar wird es keine Neuzugänge geben“, sagte Christoph Söbbeler.