Viele Besucher trotzen dem Regen auf dem Hubertusmarkt
Alles, was die Hausfrau braucht, gab es am Samstag zu kaufen. Aber auch Bücher, Kleidung und Bonbons lockten Gäste von Nah und Fern.
Kempen. Gemüsehobel, die jede Hausfrau dringend braucht, dazu Premium-Produkte mit dem Prüfsiegel „Aus der TV-Werbung“ sowie Armaturen- und Lederpflege, dazu Stoffe, Strümpfe, Unterwäsche und vieles mehr — beim Hubertusmarkt gibt es immer wieder ein breit gefächertes Angebot.
Der traditionelle Markt lockt, angeblich schon seit dem Mittelalter, alljährlich zahlungs- und unterhaltungswillige Kunden von Nah und Fern an, die sich in den engen Altstadtgassen voller Neugier von Stand zu Stand bewegen. Alles läuft in Schritttempo ab, ein Fliehen aus der Menge ist quasi unmöglich.
Am Samstag verzeichnete die Kempener Altstadt trotz zeitweise starken Regens enormen Zulauf. Am 3. November, dem Namenstag des Heiligen Hubertus, kamen getreu des Schutzpatrons der Jagd und (Schnäppchen-)Jäger sowohl Kunden als auch Händler gleichermaßen auf ihre Kosten.
„Bei dem Wetter geht man nicht einfach so raus“, findet Steffi aus Kempen, die den Markt nach Kinderbüchern absucht. „Inspektor Oktavius und die Käse-Explosion“ wird ihrem Sohn gut gefallen, ist sie sich sicher.
Ganz schön haarig war das Angebot von Fritz Klipstein aus Duisburg: Haarklammern und -nadeln in allen Variationen, Farben und Größen. Neben Bunzlauner Keramik („Das Original aus Polen“) dufteten Kräuterbonbons bis zu den Damen-Schlafanzügen aus Frottee am Nachbarstand.
Groß war der Andrang von Hausfrauen und -männern bei den zahlreichen Vorführungen von Handquirl, Gemüse- und Dekohobel. Den „Thermomix“ aus dem Hause Vorwerk präsentierten sechs Frauen. „In Sekundenschnelle haben Sie damit einen Eisberg-Schlemmersalat zubereitet“, erklärt Petra Arians. Ihre Kollegin hat damit angeblich schon „alle Arten von Teig in zwei, drei Minuten fertig“.
Selbst das Spülen fällt dank „Thermomix“ leicht: „Wasser rein und Turbotaste drücken. Das war’s“, sagt Arians. Und das für weniger als 1000 Euro — wer da nicht zugreift, ist selber Schuld.
Dem Wetter zum Trotz brachte „Captain Sunshine“ gehörigen Glanz auf Chrom und Co., während die „Mobile Saftbar“ auf dem Buttermarkt für die vitaminreiche Erfrischung zwischendurch sorgte. Der „Pfannen-Specht“ versprach „robuste, langlebige, nicht haftende“ Ware — Attribute, die erfahrene Bratgefäße-Käufer schnell und leicht überzeugen. Und genau das macht den Charme und den Erfolg des Hubertusmarktes aus. Denn wo sonst gibt es so geballt noch Produkte, die jede Hausfrau dringend braucht . . .