Zusammen über das Eis beim zwölften Spielfest im Eissportzentrum
Menschen mit und ohne Behinderung trafen sich zum zwölften Mal im Eissportzentrum. Für alle gab es Bowling, Hockey, Dosenwerfen — und viel Spaß.
Grefrath. Das orange Warnblinklicht am elektrischen Rollstuhl ist eingeschaltet, der mit einem Seil angehängte Reifenschlauch gleitet übers Eis. Zweifellos gehörte Tobias Ölschlegel aus Viersen zu den Stars beim zwölften „Spielfest auf dem Eis“ für junge und alte Menschen mit und ohne Behinderung im Eissportzentrum.
Der junge Mann hat ein Handicap und besitzt einen Elektro-Rolli. Mit dem fuhr er problemlos übers Eis-Rund — sicherer und selbstbewusster als so mancher auf Schlittschuhen. „Ich habe schon zwei Leute auf dem Reifenschlauch transportiert. Das ist richtig cool“, freute sich Tobias über den Spielspaß auf dem Eis. Auch seine Arbeitskollegin Patricia chauffierte er schon darüber — jetzt war Christina dran. „Einmal einsteigen, bitte!“, gab Ulrike Dahms der behinderten Frau Hilfestellung.
„Diese Veranstaltung trägt zur Inklusion bei und ist bereits Tradition“, sagt Ina Kühnel, Vorsitzende der veranstaltenden Sportjugend im Kreissportbund (KSB). Trotzdem: Möglichkeiten wie diese, unbedarft bei Sport, Spiel und Spaß zusammenzukommen, gebe es leider nur selten, sagt sie.
Wie sinnvoll das Spielfest ist, merkten die Macher bereits 45 Minuten vor dem offiziellen Beginn, als die ersten Gäste schon vor der Tür standen. Diesen „Tag, um mal richtig zu genießen“, betreut Gerda Könisser vom niederländischen „Recreatieve Schaatsvereniging Noord-Limburg“ gerne — und brachte zahlreiche eistaugliche Laufhilfen mit.
Bowling, Zielwerfen auf Olympische Ringe, Eishockey und Dosenwerfen fanden viele Interessierte, beispielsweise Tim (8). Er und seine Schwester Nele (10) amüsierten sich — mit und ohne Handicap — gemeinsam. Für Tims Mutter (41) ist das Spielfest „sehr wichtig“ und eine der seltenen Gelegenheiten, „ganz normal“ zusammen eine schöne Zeit zu haben.