Kempen Was lehren uns Kant und Co.?
Klaus Peter Hufer hat eine Einführung in die praktische Philosophie geschrieben.
Kempen. Klaus-Peter Hufer feiert ein silbernes Jubiläum. Der Kempener Politikwissenschaftler hat sein 25. Buch geschrieben. Erschienen ist sein neuestes Werk im Buchverlag Kempen (BVK) von Hans-Jürgen van der Gieth, mit dem Hufer schon bei vielen Projekten zusammengearbeitet hat.
„Hans-Jürgen van der Gieth ist auf mich zugekommen. Und ich war sofort begeistert von seiner Idee“, sagt der ehemalige VHS-Fachbereichsleiter. Van der Gieth hatte eine Themenidee, die auf den ersten Blick sicher keine massentaugliche ist.
„Wir wollten ein Buch herausgeben, in dem die Grundlagen von Philosophie und Ethik vermittelt werden“, sagt der Verleger. Und herausgekommen ist genau das: „Was soll ich tun, wie können wir handeln? Eine Einführung in die praktische Philosophie/Ethik“ lautet der Titel des Buches.
„Im Bildungsbereich gibt es inzwischen einen großen Markt für dieses Thema“, so van der Gieth. In weiterführenden Schulen würden Fächer wie Philosophie und Ethik immer häufiger anstelle von Religion von den Schülern gewählt. „Das hat ganz einfach mit der gesellschaftlichen Abkehr von der Kirche zu tun. Aber auch damit, dass wir einen Anstieg beim Anteil der Migranten haben“, sagt van der Gieth.
Und dann habe sein Verlag erkannt, dass es kein Buch für den Bildungsbereich gibt, das die Grundlagen dieser Fächer verständlich und auch lebhaft erklärt. „Das hat Klaus-Peter Hufer nun geschafft.“
Der Autor selbst legt Wert darauf, dass sein Werk „kein reines Schul- und Lehrbuch ist“. Es sei für jeden ein Gewinn, der sich mit Richtungen wie Ethik oder Philosophie beschäftigt. „Das kann durchaus ein rein privates Interesse sein“, sagt Hufer. „Es hat Spaß gemacht, bewusst für Einsteiger und allgemein verständlich zu schreiben. Das öffnet einem selbst an vielen Stellen die Augen“, sagt der Wissenschaftler.
Bei aller Mühe zur allgemeinen Verständlichkeit, gehören die wichtigsten Philosophen mit ihrer Lehre zum Grundgerüst des Buches. Kant, Schopenhauer und Habermas sind ebenso Bestandteil des Werkes wie Sokrates, Rousseau und Nietzsche. Aus ihren Texten zitiert Hufer und führt in den jeweiligen Kapiteln eine frageorientierte Diskussion.
Ergänzt werden die Kapitel mit Erklärungen in Info-Boxen und Fragen zur Wiederholung des Stoffs. „Auch optisch haben wir Anreize für das Thema geschaffen“, so van der Gieth. Man könne sich auch das auswählen, was einen gerade interessiert beziehungsweise beschäftigt.
Verleger und Autor sind sich einig darin, dass sie auch eine Orientierungshilfe schaffen wollen. „Traditionelle Institutionen wie Schule, Familie oder Kirche bieten vielen wenig Halt, Hilfestellung und Orientierung“, so van der Gieth. Dies sei auch ein Grund dafür, warum sich beispielsweise viele von der politisch rechten Seite angezogen fühlen. „Wer für sich ethische und philosophische Grundsätze absteckt, kann sich möglicherweise leichter in verschiedenen Lebensbereichen orientieren.“