Hülser Straße: Baustelle ab Montag
Es wird unbequem für Autofahrer und Anlieger — auch wenn keine Vollsperrung geplant ist.
Kempen. Montag geht es los. 18 Monate lang wird es auf der Hülser Straße unbequem für Autofahrer, Anlieger und auch Betriebe: Denn die Stadtwerke Kempen und die Stadt erneuern in der Straße die die Trinkwasserleitungen und Gasversorgungsleitungen sowie die Kanalhausanschlüsse in einem Teilbereich auch den Hauptkanal.
Entgegen ersten Planungen wird es keine Vollsperrung der Straße geben. „Die Hülser Straße kann stadtauswärts befahren werden. Stadteinwärts werden die Fahrer vom Außenring aus über den Industriering-Ost und die St. Huberter Straße umgeleitet“, sagt Hubertus Kinkel, Rohrmeister bei den Kempener Stadtwerken, auf WZ-Anfrage.
Diese Umleitung sei auch der Grund dafür, dass die Arbeiten erst jetzt beginnen und nicht, wie ursprünglich geplant, Ende September. „Wir können erst anfangen, wenn die im Moment laufenden Arbeiten auf der St. Huberter Straße beendet sind. Damit es keine zusätzlichen Verkehrsprobleme gibt“, so Kinkel. Auf die Vollsperrung habe man zunächst verzichtet. Hamelmann als ausführende Firma wolle versuchen, mit dem Platz auszukommen, der ihnen bei einer einspurigen Verkehrsführung bleibt. „Aber: Es ist ein Versuch“, betont Kinkel, der auch den Gewerbetreibenden entgegenkommen soll. Diese hatten nämlich im Vorfeld befürchtet, durch die lange Sperrung wirtschaftliche Nachteile zu haben.
Die Baumaßnahme wird in drei Abschnitten durchgeführt. Der erste erstreckt sich vom Industriering Ost bis zur Verbindungsstraße, der zweite von der St. Huberter Straße bis zum Moorenring und der dritte Bauabschnitt von der Bahnlinie bis zur St. Huberter Straße. Die Umleitungen werden ausgeschildert, und die Zufahrten zu den anliegenden Gewerbebetrieben und Wohnhäusern sollen gewährleistet sein.
Auch wenn die Dauer der Maßnahmen mit 18 Monaten eine lange Zeit sei, so hätten die Anlieger aber die komfortablere Lösung, so Kinkel. „Dadurch, dass wir die Arbeiten zusammen mit der Stadt durchführen, ist die Dauer länger. Aber wenn jeder von uns seine Arbeiten für sich in Angriff genommen hätte, wäre in der Summe eine längere Bauzeit zu erwarten“, erklärt der Rohrmeister. Denn würde häppchenweise gearbeitet. Die Straße müsste immer wieder neu aufgerissen werden und es gäbe wieder Baustellen. Dazu kämen Wasserrohrbrüche an den Stellen, die noch nicht erneuert worden seien. „Wird erstmal das Erdreich bewegt, sind dadurch alte leitungen anfälliger“, weiß Kinkel.
Mit Blick auf die bis zu 80 Jahre alten Trinkwasser- und Gasversorgungsleitungen, für die die Stadtwerke zuständig sind, sagt Kinkel, dass diese etwa 100 Jahre halten könnten. Heute würde PEHD 100 (Kunststoff) für die Leitung verwendet, vor 80 Jahren war das noch Stahl. Der nicht nur roste, sondern es würden sich auch Ablagerungen im Rohr festsetzen. „Dadurch wird der Querschnitt kleiner und damit nicht mehr die benötigte Menge Wasser durchgelassen“, so der Stadtwerke-Fachmann. Nach Abschluss der Arbeiten bekommt die Straße eine neue Asphaltdecke.