Wechsel an der SPD—Spitze

Jürgen Pascher wird Vize, seine Nachfolgerin ist Birgit Halbach.

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Kempen. Vereinbarungsgemäß ist es jetzt beim Kempener SPD-Ortsverein zu einem Führungswechsel gekommen. „Irgendwann muss es mal gut sein“, sagte Jürgen Pascher in den St. Huberter „Poststuben“. Der 61-Jährige hatte 17 Jahre lang den Ortsverein geführt und kandidierte jetzt aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Er rückt — weiterhin nicht minder aktiv — in die zweite Reihe.

Der Kempener SPD-Ortsverein wird jetzt von der bisherigen Geschäftsführerin, Birgit Halbach, geführt. Die Laudatio auf den scheidenden Vorsitzenden sprach im Beisein des Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner der Fraktionsvorsitzende der Kempener Sozialdemokraten, Andreas Gareißen. Da er sowieso als Fraktionschef weiterhin im Vorstand ein „geborenes Mitglied“ ist, stellte Gareißen seine bisherige Tätigkeit als 2. Parteivorsitzender zur Verfügung. Seinen Part übernahm Jürgen Pascher, der doch nicht so ganz „Adieu“ sagen konnte.

Die Aufgabe als neuer Geschäftsführer übernahm Dirk Meuter. Erneut das Vertrauen bekamen die stellvertretende Geschäftsführerin, Renate Schmitz, sowie die Beisitzer Günter Gomon und Jörg Engeln. Zu neuen Beisitzern wurden gewählt: Ariane Müller, Martina Güldenbog, Finn Maaßen und Klaus Hegmanns.

Zu den Mitgliederzahlen sagte Jürgen Pascher: „Nach Jahren etwas zurückgehender beziehungsweise stagnierender Zahlen hatte es erstmals 2017 einen leichten Mitgliederzuwachs gegeben, derzeit sind wir bei etwa 170 angelangt.“

Der „Austragungsort“ der Mitgliederversammlung war gut gewählt: In St. Hubert war nämlich die SPD St. Hubert am 18. November 1918 gegründet worden. Aus diesem Grund hatte es bereits im April auf dem Marktplatz ein Bürgerfest gegeben. Und genau passend, am Sonntag, 18. November, soll der Jubiläumsfestakt im Forum stattfinden.

Udo Schiefner berichtete von seiner Arbeit in Berlin, Andreas Gareißen von seiner Tätigkeit in Kempen. „Ich hoffe auf ein Machtwort des Bürgermeisters“, sprach Gareißen nur kurz und generell die verantwortlichen Dezernenten an, die bei der krankheitsbedingten Abwesenheit von Volker Rübo das Sagen hatten. „Die Harmonie unter den Dezernenten war in dieser Übergangszeit nach meiner Auffassung nicht so besonders“, monierte Gareißen. Konkret wurde er aber nicht.

Es müssten jetzt dringend Lösungen her, so beim Rathaus-Bau, den Schul-Sanierungen oder bei der Schaffung zusätzlicher Angebote in den Kindertagesstätten. Die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Stadtrat sei prinzipiell gut. Was Gareißen besonders ärgerte: dass die große Park & Ride-Anlage hinter dem Kempener Bahnhof schon längst nicht mehr für die Pendler den eigentlichen Sinn und Zweck erfülle. Nahezu ständig sei der Platz von Anwohnern oder von Mitarbeitern dort oder in der Nähe ansässiger Firmen oder Behörden zugeparkt. Gareißen: „Wir müssen jetzt dort an der Schorndorfer Straße dringend eine Lösung finden.“ Er nannte noch den neuen Rettungsdienst-Bedarfsplan des Kreises Viersen; hier bestünde, so Gareißen, noch ein „dringender Rede-Bedarf“ zwischen dem Kreis und den betroffenen Kommunen. schö