Was nicht nur daran liegt, dass alle der 211 niederländischen Mitbürger in Kempen (hinter den Türken die stärkste Gruppe) ihre Verwandten jenseits der Grenze mobilisiert haben oder der Niederländer an sich schon auf Weihnachtsmärkte steht. Seit zwei Jahren sind auffällig viele Niederländer zu Besuch in Kempen. Immer schon sind die Menschen aus dem Ruhrgebiet in Kempens Kern willkommene Gäste; doch jetzt erfolgt der Zustrom auch aus dem Westen, Holland halt. Und dieser Trend hat triftige Gründe.

"Seit zwei Jahren betreiben wir verstärkt Werbung im grenznahen Gebiet auf niederländischer Seite", sagt Reinhard Stein, Vorsitzender des Werberings, der die Weihnachtsmärkte veranstaltet.

Will sagen: Extra für die holländischen Konsumenten erstellt der Werbering eine Zeitung: "Van de Nederrein". Verteilt wird diese an 130000 niederländische Haushalte. "Darin stehen Artikel über Kempen, Werbung für die örtlichen Geschäfte und Ankündigungen", sagt Stein.

Und die Werbung scheint zu fruchten. Nicht nur zur Weihnachtszeit kommen unsere Nachbarn nach Kempen. Auch das restliche Jahr über sind sie seit 2007 verstärkt anzutreffen. Stein: "Wer einmal hier war, scheint auch gerne wieder zu kommen."

Für die noch anstehenden zwei Weihnachtsmarkt-Wochenenden möchte der Werbering-Chef allerdings noch keine Prognosen stellen: "Nächstes Wochenende ist Nikolaus, der wichtigste Weihnachtsfeiertag in Holland. Seit der verstärkten Werbeaktion lag er noch nicht auf einem Tag am Wochenende. Und daher haben wir damit noch keine Erfahrung."

Doch am letzten Weihnachtsmarkt-Wochenende sind die Niederländer bestimmt wieder mit dabei versichert Stein. Na dann: Tot ziens.