„Keine Gefahr“ Weißer Transporter vor Kita – Polizei warnt vor Panikmache

Kempen · Im Internet kursiert eine Mitteilung über einen weißen Kastenwagen und einen Mann, der Kinder ansprechen soll. Wie die Polizei den Vorfall einordnet.

Der Vorfall soll sich am 11. Februar in St. Hubert ereignet haben.

Foto: dpa/Friso Gentsch

(emy) In zahlreichen hiesigen Whatsapp- und Facebook-Gruppen kursiert derzeit eine Mitteilung, die viele Eltern beunruhigt. Demnach sei nahe einer Kindertagesstätte in St. Hubert ein weißer Transporter gesehen worden, aus dem ein Mann eine Frau und ihre Tochter angesprochen haben soll. Der Transporter sei bereits zuvor mehrfach aufgefallen. Die Polizei bestätigt den Vorfall und warnt vor Panikmache in sozialen Netzwerken.

Der weiße Kastenwagen tauche seit Jahren und in ganz Deutschland immer wieder als Narrativ auf, sagt Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Bei dem Fahrzeug, das bereits am 11. Februar an der Stendener Straße in St. Hubert beobachtet worden sei, handele es sich aber um einen grünlichen Wagen. Es soll ein Duisburger Kennzeichen gehabt haben.

Wie Goertz auf Anfrage berichtet, seien Kollegen vom Bezirksdienst vor Ort gewesen, um zu ermitteln. Gemeldet hatte sich eine Mutter, die angab, das Auto schon in den Tagen zuvor bemerkt zu haben. Ein Mann, der darin saß, soll in ihre Richtung „Schönes Mädchen“ gesagt haben, während ihre Tochter dabei war. „Mehr aber auch nicht“, sagt Goertz. Wie der Sprecher berichtet, soll das auch bei anderen Müttern und Kindern vorgekommen sein. „Allerdings ist unklar, ob die Worte an die Kinder oder an die Begleitpersonen gerichtet waren“, sagt er und betont: „Es gibt keinen Anfangsverdacht für eine Gefahr.“

Gleichwohl sollte man Hinweise von Kindern auf verdächtige Beobachtungen immer ernstnehmen, sagt Goertz. Eltern sollten sich an die Polizei wenden, damit diese zeitnah ermitteln, etwa Beweise sichern könne. Außerdem könne damit verhindert werden, dass sie „vielleicht gut gemeint, aber zu schnell und ungefiltert“ Beobachtungen in sozialen Medien verbreiten. Goertz: „Wir nehmen Hinweise immer ernst.“

Die Stadt Kempen hat in einer internen Mitteilung Kindertageseinrichtungen und Schulen über den Vorfall informiert. Da er sich in der Nähe einer städtischen Kita ereignet haben soll, „sahen wir uns als Träger in der Verantwortung, andere Einrichtungen sensibilisierend zu informieren“, heißt es dazu auf Anfrage aus der Pressestelle.

Vor drei Wochen soll es einen ähnlichen Fall an der Astrid-Lindgren-Schule in Kempen gegeben haben. Darauf antwortet die Pressestelle: „Vorkommnisse, die unseres Wissens nach ein Schulkind der ALS im öffentlichen Raum auf dem Heimweg betrafen, wurden von der Schulleitung sensibilisierend an die am Standort tätigen Fachkräfte und an die Eltern weitergegeben.“ Eine offizielle Mitteilung von der Stadt gab es bislang nicht.