Einsatz für den Verein „German Doctors“ Arzt aus Kempen arbeitet in Kenia

Kempen · Der Kempener Mediziner Professor Dr. Winand Lange ist für die „German Doctors“ in Kenia. Sechs Wochen arbeitet er in einer Ambulanz im Bezirk Kilifi.

Dr. Winand Lange ist erneut im Einsatz.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Für Professor Dr.Winand Lange ist es der zweite Einsatz für die „German Doctors“ (deutsche Ärzte). Vor zwei Jahren war der Kempener für die Organisation bereits in Bangladesch, nun geht es nach Kenia. Der Hämatologe und Onkologe ist für sechs Wochen in der neuen Ambulanz der „German Doctors“ in Bomani im Bezirk Kilifi, etwa 30 Kilometer nördlich von Mombasa.

„Mein Wunsch war es immer zu helfen, um Menschen auch in anderen, nicht so gut entwickelten Ländern den Zugang zur Medizin möglich zu machen“, sagt Lange. „Im Alltag eines Mediziners sechs Wochen Urlaub zu machen ist schwierig. Als Vorruheständler geht das einfacher.“

Bangladesch zeigte dem Kempener bereits wie es ist, mit wenigen Hilfsmitteln und Medikamenten kranken Menschen zu helfen. Aufklärung spielt bei der Arbeit für die „German Doctors“ eine weitere große Rolle. Vorträge zu Hygiene oder einfach nur, um Zusammenhänge zwischen bestimmten Verhalten und gesundheitlichen Folgen deutlich zu machen, sind wichtig in Ländern, in denen eine medizinische Basisversorgung keine Selbstverständlichkeit ist.

In Kilifi soll der Kempener zudem helfen, den Kontakt zu der benachbarten gemeinnützigen medizinischen Ausbildungsstätte „North Coast Medical Training College“ aufzubauen. Die dort Studierenden werden in der medizinischen Grundversorgung ausbildet. „Man möchte von Seiten der ,German Doctors’ eine Kooperation mit der Ausbildungsstätte aufbauen. Schließlich ist das Hilfe, die vor Ort bleibt. Wir als deutsche Ärzte unterstützen ja immer nur auf Zeit“, sagt Lange.

Die Ambulanz des Hilfsvereins „German Doctors“ ist die einzige medizinische Anlaufstätte für die rund 12 000 Menschen der umliegenden elf Dörfer. Übersetzer übersetzen die Landessprache Swahili ins Englische. Bei den „German Doctors“ herrscht ein sogenanntes überlappendes System. Bei seiner Ankunft arbeitet Lange drei Wochen mit einem Arzt, der schon drei Wochen da war. Später arbeitet er jemanden drei Wochen lang ein. Somit sind immer zwei deutsche Ärzte vor Ort, die ihr Wissen aus den verschiedensten Fachgebieten mit einbringen.