Denkmalschutz Zeche: Jetzt ist Geduld gefragt
Die Zukunft der Tönisberger Anlage wird erst Anfang Juni diskutiert.
Kempen. Politik und interessierte Bürger müssen sich in Sachen Tönisberger Zeche weiter in Geduld üben. Für Anfang Juni lädt die Stadt Kempen zu einem „Spitzengespräch“ ein, erklärte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl nun im Denkmalausschuss. Daran teilnehmen sollen Vertreter des NRW-Bauministeriums, der RAG, des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der Bezirksregierung, des Kreises Viersen sowie der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als möglicher Geldgeber.
Dort sollen grundlegende Fragen mit Blick auf eine mögliche Nutzung des Denkmals geklärt werden. Dazu gehören unter anderem die Frage nach den finanziellen Konsequenzen und dem Flächennutzungsplan — das Gelände fällt unter das Bergrecht und sollte eigentlich renaturiert werden, die Firma Naue hat dort Bestandsschutz. Auch das Thema Abbruchgenehmigung werde geprüft. Die hat nämlich weiterhin Bestand. Die RAG hat aber zugesagt, zunächst nicht abzureißen.
Eine Beteiligung der Bürgerinitiative zur Rettung der Zeche an dem Gespräch lehnte Kahl ab. In dem Spitzengespräch unter Behörden wolle man zunächst rechtliche und inhaltliche Fragen klären und danach Politik und Öffentlichkeit einbinden.
Die Grünen hatten beantragt, eine Machbarkeitsstudie und ein Weiternutzungskonzept im Rahmen einer Studentenwerkstatt in Auftrag zu geben. Mit Blick auf das anstehende Spitzengespräch zog die Fraktion den Antrag zurück. Heinz Wiegers (SPD) merkte aber an, dass er es durchaus als Aufgabe der Stadt ansieht, sich für den Erhalt und eine Nutzung der Anlage einzusetzen.
„Das ist unsere Hausaufgabe.“ SPD, CDU und FDP betonten, dass die RAG als Eigentümerin eingebunden werden müsse. Udo Kadagies (Freie Wähler Kempen) sprach sich gegen den Denkmalwert der Zeche aus und wollte sie „nicht auf eine Stufe mit der Burg stellen“.
Die RAG hatte bereits erklärt, dass sie an ihren Abriss-Plänen festhält. Der Konzern hält den Erhalt der drei Zechengebäude — Förderturm, Maschinenhaus und Schachthalle — für nicht zumutbar und hat auch beantragt, dass die Stadt die Denkmale übernimmt, wenn sie keine Erlaubnis zum Abbruch erteilt.