Kempen: Cocteau-Sammler helfen niederländischem Museum Kempener helfen mit Cocteau-Werken niederländischem Museum

Kempen · Helmut Nüske und Wolfgang Werth sammeln Exponate des französischen Künstlers. 13 davon sind jetzt in ‚s-Hergenbosch zu sehen

Wolfgang Werth  und Helmut Nüske unterstützen mit ihren Sammlerexponaten eine Ausstellung über Jean Cocteau.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Helmut Nüske (56) und Wolfgang Werth (54) sind Sammler von Werken des vielseitigen französischen Künstlers Jean Cocteau. Das ist weit über die Grenzen von Kempen hinaus bekannt. Als jetzt eine Cocteau-Ausstellung im niederländischen ,s-Hertogenbosch eröffnet werden sollte, konnte aufgrund einer Überschwemmung das Cocteau-Museum im südfranzösischen Menton seine Zusage als Leihgeber nicht in vollem Umfang erfüllen. Deshalb klingelte bei den Kempener Kunstfreunden das Telefon.

„In Kempen gibt es Freunde, die können euch helfen“, erfuhren die Ausstellungsmacher im niederländischen ,s-Hertogenbosch. „Wir haben 13 Exponate aus unserem Fundus zur Verfügung gestellt“, erklärt Helmut Nüske. Und ja, er gibt zu, dass ihm der Anruf zunächst nicht so recht glaubwürdiger vorgekommen sei. „Wir holen die Sachen bei Ihnen ab“, haben ihm die Leute vom Design-Museum gesagt. Aber schnell konnte durch einen griechischen Bekannten und Cocteau-Kenner und –liebhaber geklärt werden, dass die Anfrage seriös war. Insgesamt 250 Exponate von Cocteau werden derzeit in der niederländischen Stadt, die hinter Eindhoven liegt, ausgestellt. Für vier Monate müssen  Helmut Nüske und Wolfgang Werth jetzt ohne diese 13 Ausstellungsstücke leben. Sie sind schon ein bisschen stolz, dass die Stücke, an denen ihnen so viel gelegen ist, jetzt in einem Museum bewundert werden können. „Die Ausstellung ist sehr gut konzipiert, wir waren zur Eröffnung da“, erzählt Helmut Nöske. Der Krankenpfleger ist seit jungen Jahren Kunstliebhaber. Gemeinsam mit seinem Ehemann Wolfgang Werth betreibt er seit über 20 Jahren die Nuewe-Internetgalerie und gemeinsam schwärmt man von den Zeichnungen, signierten Büchern, Keramikarbeiten und Glasfenstern, die der überaus kreative Franzose geschaffen hat. „Wir fahren zu jeder Ausstellung von Cocteau, und wenn sie noch so weit entfernt ist“, sagt Helmut Nüske. Vor drei Jahren waren sie in Milly La Foret, rund 70 Kilometer südlich von Paris – dort hatte Cocteau ein Haus gemeinsam mit Jean Marais, das mittlerweile in ein Museum umgewandelt wurde. Die beiden Kempener sind in der Kunstszene schon bekannt. So hatten sie bis zu dessen Tod im Jahre 2012 engen Kontakt zu Franz-Joseph Hall, der Cocteau persönlich gekannt hat. Es existiert ein entsprechender Briefwechsel. Als der alleinstehende Kunstsammler starb, haben die Kempener seine Kunstsammlung geerbt, die sie größtenteils außerhalb ihrer Wohnung gelagert haben. Zu diesen Exponaten gehört ein Konterfei von Cocteau mit einer Widmung. „Es ist eine Ehrensache für uns, sie nicht zu veräußern“, sagt  Helmut Nüske.

Ebenso war es eine Ehrensache für die beiden kunstbegeisterten Männer, dem niederländischen Museum mit Cocteau-Exponaten aus dem eigenen Fundus aus der Patsche zu helfen. Die Ausstellung in ,s-Hertogenbosch ist noch bis zum 10. März geöffnet.