Kempen: Waldweihnacht an der Burg zieht viele Zuhörer an. Waldweihnacht an der Burg kam gut an

Kempen · Der neue Ort des weihnachtlichen Singens zog viele Zuhörer an – teilweise bis zu 500.

Viele Zuhörer hatte die Waldweihnacht mit drei Chören an der Kempener Burg.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die Zeit der Bescherung ist auch eine Zeit der Spannung und der Überraschungen. Wie wird wohl das Geschenk bei dem Beschenkten ankommen? Oliver Björn schenkte den Kempenern am Samstagabend die Kempener Waldweihnacht, und zwar nicht wie ganz früher auf Gut Heimendahl und zuletzt in der Parkanlage Trienekens, sondern neben der Kempener Burg. Erstmals war die Waldweihnacht eine Veranstaltung des Kempener Werberings – sie sollte ein besinnlicher Schlusspunkt des Weihnachtsmarktes sein.

Es war ein Kommen
und Gehen an der Burg

Oliver Björn, der die Idee der Waldweihnacht aus seiner norddeutschen Heimat mitgebracht hatte, konnte aufatmen: Das Experiment war geglückt. Die Zahl der Besucher kann er nicht beziffern, weil es zum ersten Mal in nennenswertem Umfang so etwas wie „Laufkundschaft“ gab: Es war ein Kommen und Gehen. Insgesamt dürften rund 500 Menschen zur Waldweihnacht gekommen sein.

Der Leistungsmädchenchor „Choram“, der gemischte Chor „Coro Andante“ und der Frauenpolizeichor Viersen waren die Hauptakteure und lieferten eine hervorragende Leistung. Einen guten Job machten auch die Tontechniker. Als erstes trat aber Malte Lindner auf. Der Bundessieger von „Jugend musiziert“ spielte Weihnachtslieder auf der Trompete. Weil Kantor Christian Gössel verhindert war, leitete Heinz Klaus neben „seinem“ Chor „Coro Andante“, auch „Choram“.

Unter den Zuhörern waren viele Kinder. Sie freuten sich natürlich auch über Walter Simon in seiner Rolle als Kempener Haus- und Hof-Nikolaus. Die Pechfackeln sorgten für eine Begrenzung des Geländes und wirkten als Stimmungsverstärker. Ansonsten herrschte Purismus vor, das heißt: Es gab noch nicht einmal einen Glühweinstand.

Vorweihnachtliche Entschleunigung war angesagt. Es waren aber nur rund 250 Zuhörer, die die gesamten 90 Minuten durchhielten und die gezielt zur Waldweihnacht gekommen waren. Die übrigen dürften Kurzentschlossene gewesen sein, die sich spontan blicken ließen, als sie die Chöre auf dem Weihnachtsmarkt hörten – auf einem Weihnachtsmarkt übrigens, der bis zum Schluss sehr, sehr gut besucht war. So kurzentschlossen, wie sie erschienen waren, gingen sie irgendwann auch wieder.

Was auffiel: Neben bekannten Klassikern hatte Oliver Björn auch sehr viele nicht so bekannte Weihnachtslieder ausgesucht. Darunter etliche alte Lieder von John Rutter: „Sie sind besonders romantisch“, erklärte Björn. Trotzdem kündigte er gegenüber der WZ an, die Strategie für das nächste Jahr möglicherweise zu überdenken: „Es werden dann wahrscheinlich mehr Weihnachtslieder zu hören sein, die die Zuhörer auch mitsingen können.“ Ein Weihnachtslied kann wohl jedes Kind mitsingen: „Stille Nacht, heilige Nacht“. Dieser Klassiker bildete den Abschluss der diesjährigen Waldweihnacht: Er wurde von allen drei Chören gemeinsam gesungen und auch viele Zuhörer stimmten mit ein.